worden. Utagawa Hiroshige ist wohl hauptsächlich die
Unterschrift der Frühzeit, dann kam Ichiryusai Hiroshige,
und nach 1850 Ryusai Hiroshige, um nicht mit dem Ge-
schichtenerzähler Jchiryusai Bunko verwechselt zu wer-
den.
Hiroshige II, geboren 1826, hieß Suzuki Chinpei, war
bei den hikeshi doshin und nannte sich als Künstler Shi-
genobu, mit welchem Namen er auch nach der Adoption
bis zum Tode des Meisters unterzeichnete. Auf gemeinsam
hergestellten Bildern finden wir beide Unterschriften,
wobei Hiroshige für die Landschaft und Shigenobu für
die Figuren zeichnet.
Für schlechte Bilder den Hiroshige II verantwortlich zu
machen und die guten dem Hiroshige I zuzuschreiben,
ist grundsätzlich falsch. Beide waren große Künstler, und
es ist daran zu erinnern, daß 1867 Japan die Pariser Welt-
ausstellung mit den Bildern des Hiroshige II beschickte
(der sich damals Rissho nannte), nicht mit denen des alten
Meisters. Hiroshige II war also der erste ostasiatische
Künstler, dessen Werke in Europa zur Ausstellung gelangt
sind. Daneben ist zu sagen, daß das Verhältnis der beiden
Hiroshige ein so intimes war, daß wir kaum je imstande
sein werden, mit absoluter Sicherheit nachzuweisen, daß
dieser oder jener Gedanke dem ersten oder dem zweiten
zugeschrieben werden kann. Bis zum Tode des ersten
Hiroshige, also vor 1858, sind alle Bilder, die das Siegel
Hiroshiges und dessen Unterschrift tragen, als Arbeiten
des ersten Hiroshige anzusehen.
Einige Blätter des Meisho Yedo Hiakkei, die der zweite
Hiroshige unterzeichnet hat, dürften bis auf wenige Klei-
nigkeiten Arbeiten des ersten sein, die sein Nachfolger
nur darum vollendet hatte, damit die Ausgabe dieses letz-
ten Werkes, trotz dem Tode des Meisters, ungehindert
erfolgen konnte. Nach Hiroshiges Tod übernahm für
einige Zeit Shigenobu den Namen «Hiroshige» oder dann
«Nisei Hiroshige». Die Form der zweiten Silbe «Shige»
ist jedoch eindeutig anders als beim ersten Hiroshige.
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