Volltext: Hiroshige - 1797-1858

bloße Bühne für menschliches Sein und Treiben wäre. Es 
ist die Landschaft an und für sich; doch fast immer große 
Landschaft mit kleiner menschlicher Staffage, oft kleinem 
menschlichem Gewimmel. Die ersten, verschiedene Fol- 
gen «Berühmter Ansichten aus der Osthauptstadt», japa- 
nisch Toto Meisho, Yedo Meisho, Yedo Yunshikei, erschei- 
nen schon vor und um 1830. Toyohiro ist 1829 gestorben, 
Hiroshige damit frei geworden. Es sind nur wenige The- 
men, um welche die Kunst dieses Landschafters kreist, 
und sie sind gar nicht nur die seinen, manche werden 
vor und neben ihm auch durch andere Meister abgewan- 
delt. Ganz ihm gehört aber die «Tokaido», der Ostmeer- 
Weg, die Überlandstraße zwischen den beiden Haupt- 
städten Yedo und Kyoto mit ihren 53 Rast- und Relais- 
stationen. Sie führt von der Yedo-Brücke zur Kyoto- 
Brücke und leitet, was auf ihr wandert, marschiert. reitet 
oder in der Sänfte reist, vom Strand mit blauer Bucht und 
weißen Segeln durch Ebenen, Flußläufe, Schluchten und 
Gebirge. 
Die 55 Bilder der Tokaido entstehen nach 1832. 1834 
ist die Reihe vollständig. Sie wird immer und immer wie- 
der vom Künstler, und nicht einmal von Hiroshige allein, 
im Gleichschritt mit der fliehenden und kommenden Zeit 
nach Komposition und Farbe erst wenig, dann immer 
freier umgebildet und umspielt und von den Verlegern in 
neuen Varianten und Variationen dem Volke dargeboten, 
verändert auch in der äußern Form: im herkömmlichen 
Breitbild, aber auch in Hochformat, und in verschiedenen 
Größen, bis zu einer Liliput-Ausgabe mit je 20 Bildern 
auf nur drei Blättern. Für die Darstellung des zweiten 
großen Reiseweges, der Kisokeido-Straße, teilt Hiroshige 
in die 70 Bilder sich mit Keisai Eisen (1792—1848) im 
Verhältnis von 2 zu ı 
Ebenso fest wie bei den Tokaidoreihen mit ihren ein für 
allemal gegebenen 53 Stationen ist die Bind an eine 
übernommene Ordnung in den Themen der Ger Bilder- 
Folge der Landschaften vom Biwa-See. Es sind die The- 
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