Unter den drei eingeborenen Zürcher Malern — nennen
manchen hochgeschätzten Zuzügern aus andern Kantonen —
Paul Bodmer, Reinhold Kündig und Hermann Huber, steht dieser
mit seinem künstlerischen Werk in der Mitte. Jugendfreund-
schaft hat sie einst alle: drei vereint. Um 1911/13 haben auch
die Bilder der 25jährigen in Absicht und Ausdruck einander ge-
legentlich so nahe gestanden, daß manches von jedem von ihnen
hätte sein können. Heute würde niemand den einen mit dem
andern verwechseln. Bodmer ist mit Wandbildern und Mosaiken
mehr und mehr ins Groß-Dekorative hineingewachsen. Kündig,
vorwiegend Landschatter, ist im Staffeleibild heimisch. Huber
„komponiert“, wenn auch mehr nur auf der Leinwand als auf
der Wand, „malt“ aber auch Stilleben, Bildnisse, Landschaften.
Handgreiflicher Erfolg und Aufmunterung mit regelmäßigen
Aufträgen von Behörden, und sicherer Kundschaft von seiten der
privaten Liebhaber und Sammler haben sich bei ihm bisher nur
zeitweise und wie ungern und zögernd eingestellt. Huber gilt als
ausgesprochener abseitiger Eigenbrötler. Er ist es, und will oder
muß es offenbar sein. Wenn einem Künstler wie Bodmer der
Auftraggeber oder der Ort und Anlaß des Auftrages das Thema
gibt, wenn Kündig im Anblick der Umwelt das Thema sieht
und sich nimmt, so hält Huber es für seine Pflicht, daß er
aus der Betrachtung der Welt und aus der Beschaffenheit seines
eigenen Innern für die ihm als entscheidend geltenden Werke
das Thema sich schaff#t. Er lebt seit seinem Mannesalter in
einer grundsätzlichen Insichgekehrtheit, aus der heraus er erst
im Werk wieder den Weg zu der Welt sucht. Damit setzt er sich
vorerst zu der Umwelt und den Menschen in Distanz, aber auch
sie zu ihm; und Manchem ist es zu mühsam, statt von außen
her, durch den Künstler hindurch zum Werk zu dringen. Ihn
über die Stationen seines Lebens kurz begleiten, hilft vielleicht
seinem Werk folgen. Seine Lebensgeschichte ist bisher weder von
ihm selber noch von einem treuen Chronisten „zusammen-
geschrieben“. Von einem Katalog, einem Aufsatz zum andern,
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