Volltext: Johann Heinrich Füssli

Probst Spalding in Schwedisch-Pommern. Zwei nur kehren in 
die Schweiz zurück, zu ersprießlicher Tätigkeit „im Weinberg 
des Herrn”. Füßli schwenkt ab zu Sulzer nach Berlin, dann 
nach London, um hier seine Mission als Verbindungsmann 
zwischen englischem und schweizerisch-deutschem Geistes- 
leben aufzunehmen. 
Darauf vorbereitet hatte er als getreuer Jünger von Bodmer 
und Sulzer sich schon während des Aufenthalts .in Deutsch- 
land mit einer Uebersetzung der eben erschienenen Briefe 
der eben verstorbenen Lady Mary Wortley Montague (1690 
—1762), die mit ihren allerdings an die 50 Jahre zurück- 
liegenden Nachrichten über Hof und Harem des türkischen 
Sultans und durch die Persönlichkeit und Schicksale der 
Schreiberin wohl eine Sensation bedeuteten. Seine erste Ver- 
öffentlichung in London ist, noch eine Frucht der zürcherischen 
Umwelt im Vaterhaus, die Uebersetzung ins Englische der 
„Gedanken über die Nachahmung der griechischen Werke in 
der Malerei und Bildhauerkunst” von Winckelmann. Gedichte 
und Aufsätze in beiden Sprachen sendet er an englische und 
festländische Zeitschriften. 1767 setzt er mit der temperament- 
vollen Schrift „Remarks on writings and conduct of J. J. Rous- 
seau" sich für den Genfer Revolutionär und Reformator ein, 
für den er unter der Führung Bodmers sich schon in Zürich 
entschieden hat. Das Manuskript einer „Geschichte der Poesie 
der Deutschen", die wohl das schönste Geschenk von Füßsli 
an sein Gastland und an seine Vaterstadt geworden wäre, 
wird 1769 beim Brand seiner Wohnung vernichtet. 
Der Chronist von Füßlis Jugendzeit erzählt, daß der Jüngling 
von ihm gefertigte Zeichnungen „in ganzen Folgen, bald neu- 
modische Konversationsstücke, bald Reihen von Gelehrten, 
Künstlern, Helden, bald biblische Geschichten und bald die 
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