Volltext: Johann Heinrich Füssli

bares Archiv, die Entwürfe zu seinen eigenen Briefen und die 
Antworten seiner Freunde, dem mit der Ausgabe seiner Bio- 
graphie befraufen Winterthurer Ulrich Hegner überlassen, und 
dieser hat in seiner Arbeit „Beiträge zur weitern Kenntnis und 
wahren Darstellung Lavaters”, von 1836, Bruchstücke: aus Füßli- 
Briefen eingefügt, deren Originale, wie andere wohl über- 
haupt nicht, er sonst nicht verwertet hat. Bei der kühlen Ein- 
stellung Hegners zum Helden seiner „Beiträge” wird er um 
die Erhaltung nach seiner Auffassung nicht wesentlichen Mate- 
rials sich nicht bemüht haben. 
Verdüsterung von Schicksal und Weltlauf lastet freilich auf 
Lavater und der schweizerischen Heimat, je näher dem Jahr- 
hundertende, für sich allein schon schwer genug. Goethes und 
seines Herzogs Zürcher Besuch von 1779 wird für Lavater 
Anlaß zum lebhaftesten, freudigen Briefwechsel mit Weimar. 
Dann reist er mit dem Fürsten von Anhalt-Dessau nach Deutsch- 
land. 1783 erscheinen in Zürich der künftige Zar von Ruß- 
land und seine Gattin, hierauf der Hof von Karlsruhe. Der 
Fürst von Anhalt-Dessau bringt Lavater seine gemütskranke 
Gattin zu Pflege und Heilung. Er erhält noch einmal den 
Besuch des Weimarer Herzogs, verstrickt sich in Probleme und 
Praktiken von Hypnose und Magnetismus, wird international 
verdächtigt und verhöhnt, 1786 in Bremen überschwänglich 
gefeiert, begegnet in Weimar ihm unverständlicher Zurück- 
haltung und versinkt in tiefe Depression über die bald noch 
ausgesprochenere Abkehr Goethes und der deutschen Fürst- 
lichkeiten. Inzwischen mehren sich in Zürich die Ausstrahlun- 
gen der großen Revolution in Frankreich. 1793 folgt, schon 
in der Befangenheit des Johanneswahnes, der jahrelang als 
schwere Krise sich über ihn legt, die weite und anstrengende 
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