Volltext: Sammlung Oskar Reinhart

keit und Harmonie wäre dann zu erreichen, wenn man die 
Werke ihre Verwandten und ihre Gegenspieler selber wählen 
lassen könnte. Jeder Aufenthalt in der Ausstellung verstärkt 
das Gefühl, daß diese Freiheit ihnen gewährt worden sel. 
Die Ausstellung hat den Vorzug, daß der Eigentümer persön- 
lich, der besser als sonst ein Mensch aus täglichem Umgang 
die Ansprüche und die Reserven eines jeden seiner Bilder kennt, 
mit der einfühlenden Hilfe von Bildhauer Hermann Hubacher, 
ihre Verteilung und Gruppierung in der Halle, den zwei 
größeren und den vier kleinen Sälen und der Loggia vornehmen 
konnte. So ist die Ausstellung, gewichtig wohl im Gehalt des 
einzelnen, frei ausstrahlenden Werkes, als Ganzes ohne Härte 
und Schwere, übersichtlich und durchsichtig zugleich. Den 
Bildern ist es wohl. Sie machen den Betrachter glücklich. 
Im Treppenhaus wird er begrüßt und entlassen von einem 
vielleicht schweizerischen, farbig überraschend lebendigen 
Altarbehang in Wollstickerei von ı5ır1, und dem großen 
flandrischen Wirkteppich mit einer Darstellung in der Art der 
Bilder zu dem französischen Hirtenroman von Gombaut et 
Macee und von einigen Gemälden, die auf den Inhalt der 
Bildersäle hinweisen. Aus der Loggia leuchten die kostbaren 
Tafeln des ı5s. und frühen 16. Jahrhunderts herüber. An die 
Loggia schließen sich gegen Norden ein Kabinett mit den 
Stilleben von Chardin und andern Bildern des 1ı7., 18. und 
frühen 19. Jahrhunderts von vorwiegend intimer Haltung, und 
der langgestreckte Saal mit Hauptstücken von den Haupt- 
meistern dieser Zeit; gegen Süden zwei kleinere Räume, die 
den zwei Dutzend Zeichnungen und Aquarellen ungehemmte 
Entfaltung gewähren, darunter allein 11 Blättern von Daumier; 
anschließend folgt in einem eigenen kleinen Raum noch einmal 
Daumier mit einer seltenen Gruppe von Ölbildern und Skizzen, 
und hierauf der im Umfang ebenfalls bescheidene Saal mit den 
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