In diesen Jahrzehnten, da das riesenhafte Amerika mit unbe-
grenzter Aufnahmefähigkeit und Aufnahmebereitschaft aus den
Trümmern der Kunstsammlungen der alten Welt in ununter-
brochenem Strom die uns vertrauten Meisterwerke an sich zieht,
baut in Stille ein Schweizer Kunstfreund neu eine Sammlung
auf, wie es sie von ähnlicher Fülle und Reinheit des Klanges in
Europa nicht mehr und in Amerika doch noch kaum gibt.
Neben die privaten und öffentlichen Galerien von New York,
Boston, Cleveland, Philadelphia, Pittsburg, Detroit, Chicago
bis Minneapolis und San Franzisko — mehr ihnen gegenüber —
stellt sich schweizerisch selbstsicher und geräuschlos Winter-
thur, neben das glückliche Amerika noch einmal auch der gute
Geist Europas.
Geschaffen von einem einzigen Menschen, nicht in der Schich-
tung von Generationen, ist die Sammlung verhältnismäßig
jung. Ihr Eigentümer erzählt selbst wenig von sich und seinen
Bildern. Als Jüngling hat er in der verpflichtenden Atmosphäre
der Vaterstadt und des Vaterhauses sich mit Graphik zu be-
schäftigen begonnen. Nach 1925, da Richtung und Ziel für die
große Sammlung gefunden und in wesentlichem schon erfüllt
sind, erscheinen in ausländischen und schweizerischen Zeit-
schriften bis heute ein halbes Dutzend Aufsätze und Abhand-
lungen, die sie der Öffentlichkeit vorstellen. Sie ist vielseitig,
an den Kern von Zeichnungen und Gemälden alter Meister
und von Franzosen des 19. Jahrhunderts legen sich deutsche
und schweizerische Maler des ı9. und zo. Jahrhunderts bis in