Die Ausstellung, der das Kunsthaus von Zürich
in so liebenswürdiger Weise Gastfreundschaft in
seinen schönen Sälen gewährt, kann natürlich nicht
die Gesamtheit der italienischen Künstlerschaft von
heute und die Fülle ihrer Schöpfungen, sondern nur
einen kleinen Bruchteil derselben vorführen. Die
Werke einer nationalen Kunst in ihrer Allgemein-
heit zur Anschauung zu bringen, die sich im Laufe
der letzten Jahre unter dem Einfluss eines sich im-
mer mehr Bahn brechenden völkischen Lebens so
bedeutend entwickelt hat, wäre kaum in der kurzen
uns zur Verfügung gestellten Zeit zu erreichen
gewesen. Deswegen schien es rätlich, sich auf die
Auswahl der Schöpfungen einiger hervorragender
Persönlichkeiten zu beschränken und ihnen eigene
Säle oder ganze Saalwände einzuräumen ; dann
wurden noch andere Künstler eingeladen, die, wenn
sie auch in ihren verschiedenen Richtungen schon
zu Bedeutung gelangten und unsere heimische
Kunst in sinnfälliger Weise zum Ausdruck brin-
gen, doch versprechen, dieser Aufgabe in Zukunft
noch gerechter zu werden.
Es sei noch darauf hingewiesen, dass gerade in
dem Augenblicke, als es galt, eine Auswahl unter
den auszustellenden Bildern zu treffen, die Bien-
nale von Venedig vor ihrem Schlusse stand, wäh-
rend öffentliche und private Kunstsammlungen ihre
bedeutendsten Kunstwerke in Sicherheit gebracht
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