fette Schwärze des Graphitstiftes kaum dem Kreide= oder 
Kohlestrich etwas schuldig. 
Der Gebrauch des Kohlestäbchens geht auf Jahrtausende 
zurück. Die Kohle ist das Instrument des Entwerfers, für 
die Vorzeichnung zu Wandgemälden, die Anlage der 
«Cartons» zu Teppichen und Glasbildern. Die Unbestän= 
digkeit ihres Striches erleichtert Korrekturen, bedinst aber 
auch die Versänslichkeit ihrer Zeichnung, wo sie nicht mit 
Fixativ gesichert wird. 
Die Kohle wird verdrängt durch die beständigere und 
leichter zu handhabende Kunstkreide in den Tönungen 
Schwarz, Weiß, Rötel, Bister oder Sepia. Sorgfältig her= 
gerichtet und mit leichter Hand seführt vermag diese mit 
dem Bleistift zu wetteifern. Sie zeichnet aber fetter, saftiger 
und voller und gestattet malerische, ja skulpturale Bewälti= 
gung sroßer Flächen und Massen. Die Kreidezeichnungen 
von Blanchet haften vornehmlich am Umriß, Stiefel laßt 
leicht gewischte Pläne in einander übergehen, Kündig stellt 
schwarze Bäume sesen blendenden Schnee, Bodmer meißelt 
mit parallelen Hieben Köpfe und Faltenwürfe zu runder 
Plastik. 
Die Feder ist mit der Schrift auf Papyrus und Pergament 
entstanden. Ein Stück Schilfrohr formt als Rohrfeder eher 
breite, gemalte oder gemeißelte Schrift nachahmende Zei= 
chen. Den leicht und schmiegsam über die Fläche gleitenden, 
spitz zugeschnittenen und gespaltenen Gänsekiel ersetzt 
heute die ihm nachsebildete, widerspenstigere Stahl= oder 
Goldfeder. Der Schreiber, dessen Phantasie über den Buch= 
Ge
	        
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