stabentext hinaussriff, oder der dem Wort besonderen 
Nachdruck geben wollte,“ wurde am Rand der beschrie= 
benen oder auf besonders vorbehaltenen leeren Seiten zum 
Zeichner. Oder ein Zeichner wurde zur Illustrierung des 
Textes vom Schreiber oder Herausgeber des Buches herbei= 
gerufen. 
Moderne Illustrationszeichnungen sind die beschwinsten, 
leicht hingelesten Umrisse von Maurice Barraud zu einem 
Buch von Ramuz. Längst hat aber auch die Federzeichnung 
sich von ihrer ursprünglichen Bindung frei gemacht. Sie ist 
für uns ein Zeichenmittel wie ein anderes, nur eben von 
allen andern verschieden durch die besondere Natur ihres 
Striches. Die Skala innerhalb dieser Besonderheit, von den 
breiten Bändern, Schleifen und Punkten, die mit der Rohr= 
feder sich ergeben, bis zum haardünnen, scharfen Strich der 
Stahlfeder, von den Landschaften von Morf und Düblin 
zu den knapp und dezidiert gefaßten Draperie= und Figu= 
renstudien von F. Fischer, von den Umrissen von Barraud 
zu den Strichlagen von Staub und Kopp und dem kost= 
baren Geflecht von Huber, ist weit. Burkhard Mansold 
greift in Thusis in die Brusttasche und schreibt statt in Buch= 
staben in einer Zeichnung mit Schreibfeder und Schreibtinte 
einen Brief über den Munimarkt. 
Auch der Pinsel ist ursprünglich, im fernen Osten noch 
heute, ein Schreibinstrument. In reiner Strichzeichnung gelanst 
er vielleicht am nächsten der Wirkung der Rohrfeder. Mit 
dem Gedanken an die Pinsel= und Rohrfederzeichnungen 
von Van Gosh sind wohl die allerdings noch mit Kreide= 
nk Fi
	        
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