PROGRAMM
Die Ausstellung „Zeichnen Malen Formen! ll" im Zür-
cher Kunsthaus ist zweifach verankert. Sie ruht auf dem
Boden, den mit dem Einblick in den künstlerischen Besitz und das
künstlerische Schaffen während der letzten zwei Jahrtausende auf
dem Gebiet der Schweiz die Sommerausstellung im
Kunsthaus gelegt hat, und steht als andere Hälfte einer Aus-
stellung zeitgenössischer schweizerischer Kunst neben den durch
ihren Ort und ihren besonderen Zweck zu einer ersten. Gruppe
zusammengeschlossenen Kunstwerken der Ausstellung am
See. .
Die Sommerausstellung „alter” Kunst ist aufgelöst, aber nicht ver-
schwunden. Ihre Bestandteile wirken weiter von ihrem Orte aus im
ganzen Land, wieder inmitten der größeren Bestände, denen sie
entnommen worden waren, in Museen, Privatsammlungen, Kirchen.
Auch wer Gedächtfnishülfen, wie den illustrierten Katalog oder die
in Aussicht stehende gröhere Veröffentlichung des Aftlantis-Ver-
lages verschmäht, wird, wenn nicht das Erinnerungsbild des ein-
zelnen Werkes, so doch die Erinnerung an die Empfindungen be-
wahren, welche die Ausstellung in ihren Teilen und als Ganzes in
ihm geweckt hat. Er hat sie gegenwärtig, wenn er jetzt die Aus-
stellung am See und die Ausstellung: im Kunsthaus durchwandert;
und wem es gelingt, die drei Ausstellungen neben- und mitein-
ander als Ganzes und Eines zu sehen und ihre Essenz sich anzu-
eignen, dem erschließt sich überzeugend und unverlierbar das
künstlerische Schaffen und Aufnehmen als eine natürliche Lebens-
äußerung auch des schweizerischen Volkes.
Sehr verschieden sind Anlaß und Einkleidung des Kunstwerkes:
Die größte und unbefangenste Mannigfaltigkeit zeigt sich im Be-
reich der „alten” Kunst. Zwei Jahrtausende mit ihren Wandlungen
von Zuständen und Ereignissen bringen dafür auch andere Vor-
aussetzungen als die kurze Spanne des Heute. Immerhin bestehen
grundsätzliche Unterschiede auch zwischen beiden nur der Gegen-
wart dienenden Ausstellungen am See und im Kunsthaus.
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