Volltext: Eugène Delacroix - 1798 - 1863

Unterschied von Studie und Bild liegt in dieser Zeit noch darin, 
daß in den Bildern die Farben sanft gebändigt, in immer noch 
umgrenzten Flächen sich zusammenordnen, während sie in den 
Studien aufschäumen, versprühen und verrieseln; wie im Entwurf 
für das Deckenbild im Pariser Rathaus, in Medor und Angelika, 
der kleinen Susanne und der Badenden, in Simson und Delila. 
Delacroix selber schließt aber den Graben mehr und mehr, indem 
die äußeren Dimensionen von Studie und Bild immer näher zusammen- 
rücken, und indem er frühere «Bilder» in kleinerem Umfang und in 
der gelösten Haltung der Studien neu aufnimmt und formt. Er zieht, 
nicht nur durch Kränklichkeit mehr gehemmt und zugleich gesta- 
chelt, sondern durch Krankheit nun gefesselt und zur Stille gemahnt, 
seine frühere geräuschvoll große Welt an sich heran und schafft in 
silberhellen Bildern sie um, in innerer Größe auf kleinem Raum. Die 
Ausstellung schließt mit der Umsetzung eines Zwickelbildes von 
1844 «Chiron und Achill», von 1862, einer zweiten Fassung von «Ovid 
bei den Scythen» aus dem gleichen Jahr, und dem gütig zum jungen 
Tobias sich neigenden Engel aus dem Todesjahr des Meisters. 
W. Wartmann. 
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