alters. Sein Morgenthaler-Buch von 1936/37 ist der Schlüs-
sel zum Menschen wie zu seinem künstlerischen Werk.
Hesse erzählt von der verständnisvollen Förderung, die
Morgenthaler im Hause eines seiner Vorgesetzten von
dessen Gattin durch Einführung in das Reich der Musik
erfuhr; von der Verführung zu selbstvergessenem Zeich-
nen, der er am Schreibpult neben der Alltagsarbeit er-
lag; von den Beziehungen, die aus solchem Zeichnen
zum Zürcher „Nebelspalter“ angesponnen wurden; von
dem ernsthaften Plan und Bestreben, unter dem Auge
der Hausherrin in Thalwil (der Sängerin Frau Schwab-
Hofmann) Musiker zu werden; von der Anerkennung,
die der Zeichner bei dem Zürcher Maler Eduard Stiefel
fand, und dem Zeichenunterricht, den dieser ihm erteilte ;
von einem Intermezzo unter jungen Amerikanerinnen im
Atelier von Fritz Burger in Berlin; von neuer Zürcher
Schulzeit zur Ausbildung als Zeichenlehrer, an der Kunst-
gewerbeschule; und von der Erweckung des Malers in
der großen Amiet-Ausstellung vom Januar 1914 im Zür-
cher Kunsthaus.
Die Lehrzeit bei Amiet auf der Oschwand dauerte vom
Frühling 1914 an eineinhalb Jahre. Am 1. Februar 1916
schreibt der Vater von seinem Sohn an das Zürcher Kunst-
haus „gegenwärtig befindet er sich zu seiner weiteren
Ausbildung in München“ (bei Paul Klee); am 9. Januar
1918 er selber „1916/17 in Genf, zur Zeit in Hellsau bei
Herzogenbuchsee‘“. Zur Zeit der Zürcher Ausstellung vom