254 Angebliches Bildnis der Prinzessin Mathilde
Kreide, 18,9 X 22,9 Musee du Louvre, Paris, R. F. 6055
Bez.: a Madame la Princesse de Demidoff E. L.
Brustbild von vorn, ovales Gesicht mit glattem Scheitel über reichen Locken.
Geschenk der Societe des Amis du Louvre, 1923.
255 Walzer
Kreide, laviert, 29,6 x 17,8 Musee du Louvre, Paris, R. F. 23 296
Bez.: E. L.
Vier Paare in Abendkleidern in verschiedenen Tanzbewegungen.
Legat Raymond Kocchlin, 1932.
Lami, geboren am ız2. Januar 1800 in Paris und da gestorben
am 1ı9. Dezember 1890, tritt 1815 bei Horace Vernet als
Schüler ein, 1817 in das Atelier von Gros, und lernt hier den
Engländer Bonington kennen, der ihn in die Aquarelltechnik
einführt. 1822 gibt er mit Horace Vernet zusammen eine erste
„Collection des Uniformes des armees francaises 1791—1814“
heraus in 100 kolorierten Lithographien, 1825 selbständig eine
zweite Folge von 50 Blättern für die Jahre 1814—1824. Nach
einem Aufenthalt in England 1826 veröffentlicht er ız2 Litho-
graphien „Souvenirs de Londres*‘“, 1828/30 mit Henri Monnier
zusammen eine Folge „Voyage ä Londres‘“. Im ganzen sind
von ihm 344 Lithographien bekannt. 1824 malt er ein großes
Bild der Schlacht bei Puerto de Miravete, auf welches bis 1837
weitere Schlachten- und Manöverbilder folgen. Als künst-
lerisch wertvoller gelten aber seine beweglichen, geistreichen
Aquarelle nach scharf beobachteten Szenen aus der Pariser
bürgerlichen und adeligen Gesellschaft, die vom Einzelbildnis
und der knapp gefaßten Gruppe bis zur Wiedergabe großer
Feste und Zusammenkünfte gehen. Er steht als künstlerischer
Chronist der Restaurationszeit bis zum zweiten Kaiserreich
neben Gavarni und Guys. Als Illustrator bearbeitet er Texte
von Jules Janin und die Werke von. Alfred de Musset.
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