106 Der Kohlenträger
Kreide, Wasserfarbe, Öl, 21,4 x 31,5 Musee du Louvre, Paris, R.F. 4543
Bez.: Gavarni The Coal-Heaver
Mann nach rechts gehend, in der rechten Hand einen Humpen vor sich haltend.
Legat M. Gaston Melingue, 1914.
107 Alte Frau
Pinsel, 19,5 X 27,5 Sammlung F. Koenigs, Haarlem, F. II 155
Fischerfrau mit Haube und Holzschuhen, stehend, von vorn rechts.
Gavarni, geboren am 13. Januar 1804 in Paris, gestorben am
24. Januar 1860 in Auteuil, ist Sohn eines Landwirtes mit Namen
Chevalier, und Neffe des Malers und Karikaturenzeichners
Guillaume Thiemet. Er entscheidet sich nach einer Lehre als
Mechaniker und Maschinen-Ingenieur für die Kunst, reist
1824—25 in Südfrankreich mit Ausflügen nach den Pyrenäen
und entlehnt dort dem Cirque de Gavarnie seinen Künstler-
namen. 1825, noch unter dem Namen Chevalier, erscheint ein
Album Lithographien „Recreations diabolico-Fantasmago-
riques‘“; in der Folge betätigt er sich in Paris als Tageschronist
in Zeichnung und Aquarell, erhält Aufträge für Zeitungen und
Zeitschriften, wie La Mode, l’Artiste, Journal des Femmes,
La Psyche. Journal des Jeunes Personnes, und veröffentlicht
weitere Bilder in Lithographie, wie „Physiognomies de la
Population de Paris‘, „Etudes d’enfants‘“. 1835 gerät er ins
Schuldgefängnis wegen Bankerotts einer von ihm gegründeten
Zeitschrift „Journal des Gens du Monde“; 1837 entspringen
aus der Verbindung mit dem Charivari die ı2 Lithographien
„Fourberies de femmes“, die sich bis 1847 in weitern Serien
von je so bis 80 Blättern für Charivari, Figaro und Caricature I
und II fortsetzen. Außerdem zeichnet er in dieser Zeit Vignetten
für verschiedene literarische Werke und die Folgen „Musiciens
comiques““, „Physiognomies de chanteurs“ für die Revue musi-
cale. 1847—1850 zeichnet er in London für „Illustrated London
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