Full text: Zeichnungen französischer Meister von David zu Millet

News“‘, Illustration Paris; vor allem arbeitet er aber für sich 
in der Hafengegend und in den Armenvierteln. 1849 erscheint 
nach seinen Zeichnungen die Holzschnittfolge „Gavarni in 
London“. 
185 ı wieder in Paris, bringt er ausschließlich eigene Zeichnungen 
mit eigenen Texten in der Zeitung „Paris“, das Blatt wird aber 
1853 verboten. Hauptwerke dieser spätern Zeit sind die 829 
Lithographien „Masques et Visages‘“ in ı8 Abteilungen mit 
besondern Titeln, die zweimal 5o Blätter von 1857/58 „Par-ci 
Par-lä‘, die „Physiognomies Parisiennes““, eine Fortsetzung 
von Masques et Visages; ferner 40 Lithographien „D’apres 
Nature“ mit Legenden von Janin, Saint-Victor, Texier und 
den Brüdern Goncourt. Die letzten Lebensjahre verbringt er 
ohne sich künstlerisch zu betätigen in Melancholie, mit mathe- 
matischen Studien. Sein Werk umfaßt 2714 Original-Litho- 
graphien mit Legenden und über 2000 in Lithographie, Holz- 
schnitt, Stahlstich, nach seinen Zeichnungen reproduzierte 
Einzelfiguren und Kompositionen, eine Anzahl Radierungen 
und eine unübersehbare Sammlung von Originalzeichnungen 
und Aquarellen. 
Von Daumier, mit dem zusammen Gavarni fast immer genannt 
wird, unterscheidet er sich als Talent grundsätzlich anderer Art. 
Seine Zeichnungen sind immer an den Text gebunden und 
haben, mehr äußerlich-impressionistisch, kaum etwas von der 
Dämonie, die bei Daumier schon in der Linie als stärkstem, 
das Wort weit hinter sich lassenden Ausdrucksmittel, liegt. 
Ihre Eigenart liegt in der malerischen Anmut der früheren und 
in der gesteigerten formalen Freiheit und Größe der späteren 
Folgen. 
Literatur: Armelhaut et Bocher L’osuvre de Gavarni, lithographies 
originales et essais d’eau-forte, Catalogue raisonne Paris 1873; 
„7. und E. de Goncourt Gavarni, ”’homme et l’xuvre (1873), preface 
de Gustave Geffroy, Paris 1925; H. Vollmer Allg. Lexikon der 
bildenden Künstler XIII, Leipzig 1920. 
Guiffrey et Marcel Inventaire general des dessins du Musee du Louvre 
et du Muse de Versailles, Ecole francaise V, Paris 1910, beschreiben 
und reproduzieren mit Nrn. 4094-98 fünf Zeichnungen und Aquarelle. 
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