ruhe wird, und der 1889 geborene Berliner Gerhard
Marcks. Marcks studiert von 1907an unter der Leitung von
Richard Scheibe in Berlin, leistet 1914-1918 Kriegsdienst,
wird 1918 Lehrer an der Staatlichen Kunstgewerbeschule
in Berlin, 1925-1933 Leiter der Kunstgewerbeschule in Halle,
seit 1933 ist er frei künstlerisch tätig. Um 1930 sieht ihn ein
Mitarbeiter des Allgemeinen Künstlerlexikons, Will Groh-
mann, als einen jener deutschen Bildhauer „die ohne Bruch
mit der Tradition den Ausdruck des weltanschaulich und
soziologisch neu fundierten Nachkriegsmenschen in einer
dem Kubischen wie dem Psychologischen gerecht werden-
den Form zur Darstellung bringen“. Die jetzt in Zürich
ausgestellten Bronzen und die Steinfigur „Selene“ sind alle
nach 1930 entstanden. Der Betrachter wird entscheiden,
wie weit die angeführte Umschreibung auch sie erfasst
und erklärt.
Christoph Voll ist Bayer, 1897 in München geboren,
1915-1918 im Krieg, 1919-1923 Schüler der Dresdener
Akademie, 1924-1928 Lehrer an der Staatlichen Kunst- und
Gewerbeschule in Saarbrücken, seit 1928 Professor an der
Kunstakademie in Karlsruhe. Zürich hat ihn 1931 kennen
gelernt in Holzfiguren, wie der zwei Meter hohen „Eva“
von 1927, und durch den „Arbeiter“, der in doppelter
Lebensgröße beim Sechseläutenplatz am Wasser stand.
Die landschaftliche Herkunft und Gewöhnung, die beson-
dere Art des künstlerischen Lehr- und Studienganges und
die persönliche Anlage, seine „Natur“, prägen den Meister.
Diese ist, ihm bewußt oder unbewußt, schon entscheidend
für die Art, wie er den ihm durch Lehre und Studien
gebotenen Stoff verarbeitet, und dafür, welche Aufgaben