bert ist Holzschnitzer und gelegentlicher Bilderrestau-
rator. Der Sohn zeichnet seit früher Jugend, er durch-
läuft in Paris die Volksschule und Fortbildungskurse
und tritt siebzehnjährig in den Postdienst, zwanzigjährig
in den Militärdienst. Er ist vorerst an der Front Artillerist,
dann, ähnlich wie Bauchant, Zeichner beim Generalstab.
Nach dem Krieg reist er in Belgien, Deutschland, Oester-
reich, besucht Museen und wird ergriffen von rückhalt-
loser Bewunderung für den Delfter Vermeer. 1919 stellt
er im Salon der Unabhängigen aus, wird 1920 dort vom
Maler Gromaire entdeckt und bald auch von der Kritik
als weiterer und andersartiger Maler der Pariser Stadt-
landschaft nach und neben Utrillo und Vivin auf den
Schild gehoben.
Somain, wo Jean Eve im Jahr 1900 geboren wird,
ist ein Kohlenstapelplatz im französischen Norden, halb-
wegs zwischen Douai und Valenciennes. Im Krieg dient
er in Syrien, ist nachher Industriezeichner, Buchhalter
in einer Gießerei, Automechaniker in einem Pariser Vor-
ort. Wenn er schon fünfzehnjährig ohne tiefere Absicht
mit Farben hantiert hat, so wird er jetzt durch die
Pariser Courbet-Ausstellung von 1924 zum Maler erweckt.
Er gibt die Berufsarbeit auf, um im Tal der Seine, in
der Umgebung von Mantes, Landschaften zu malen und
kehrt hierauf in seine Heimat zurück. Als Fabrikarbeiter
in Douai verdient er für Frau und Kinder den Unter-
halt und malt am Feierabend. Seit 1935 ist er, wie
seiner Zeit Henri Rousseau, beim Pariser Stadtzoll, der
Nachtdienst läßt ihm am Tag Zeit zum Malen.
Von den beiden Schweizern ist Adolf Dietrich,
geboren am 19. November 1877 in Berlingen am Unter-
see, vorerst Heimarbeiter für eine Trikotfabrik, Taglöhner
und Kleinbauer. Er zeichnet von jeher, nach 1900 be-
ginnt er Landschaften, Tiere, Blumen, Früchte und
15