Volltext: Les maîtres populaires de la réalité

presse diesem das Gefühl für die Farben verdorben 
hätte, sie sind in seinen Bildern überaus sauber und 
frisch, und doch ohne Härten zu einander gestimmt. Er 
liebt sie so sehr, daß er die Atmosphäre von ihnen 
wegschiebt und die Dinge wie Tag-Gespenster auf uns 
eindringen läßt. Die mit dem Rücken gegen das Meer am 
einsamen Tisch verlorene geputzte städtische Gesell- 
schaft sieht uns nicht weniger erwartungsvoll an als 
wir sie; in der Charente-Landschaft ist der Bach Bach 
wie sonst kaum einer in einem Bild, der weiß gemauerte 
Bogen nur Brücke, und die Wege sind nicht nur begeh- 
bare Pfade, sie scheinen selber durch das breit lastende 
Braun der aufgepflügten fruchtbar-feuchten Ackerkrume 
zu schleichen; auf dem Meerbild liegt vor dem tief- 
dunkeln Blau des Horizonts das weiße Rautenmuster 
der wandernden Wellenkämme. Erst recht im „Fähr- 
mann an der Mosel“ verschluckt die Dämonie der Dinge 
— das graugrün rollende Wasser, das eingeschlafene Haus, 
das weiße Mondlicht über Straße und Hügelwellen, die 
Mondsichel selber mit blassem Hof im satten Sternen- 
himmel — das menschliche Drama, das schon für sich 
allein Anspruch auf Anteilnahme hätte. 
Bombois ist näher bei der greifbaren Oberfläche der 
Dinge und sieht wohl auch mit seinen gesunden vier- 
undfünfzig Jahren die Welt noch bunter als der elf Jahre 
ältere, von Krieg und Krankheit mitgenommene Peyronnet. 
Seine frühesten Bilder in der Ausstellung sind kurz nach 
1920 entstanden, wohl kräftig in hell und dunkel abge- 
setzt, aber ohne lebhaftere Farben, im Aufblick zu den 
alten Meistern, in welche Bombois sich am Sonntag im 
Louvre-Museum vertiefte: Die Wäscherinnen am breiten 
Fluß mit hohen Bäumen, die Kirche von Cheny, die über 
dunklem Wasser aus dunklem Laubwerk ragt, und die 
alte Mühle am gestauten Fluss. Schon von 1926 ist das 
Flußbild aus Tonnerre, mit der steilen Spiegelung und 
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