folgenden Sommer, fünfzehn Jahre nach Amiet, fährt
er nach der Bretagne zu einem Malaufenthalt von acht
Monaten. Auf diesen Anfang baut sein malerisches Werk
sich auf in Paris, Savoyen, Südfrankreich, Genf. Im
Bilderkatalog erscheint die Bretagne noch einmal 1911,
Berger tauscht sie 1910, 1912, 1930, 1934 gegen die Pro-
vence; 1909 und 1934 malt er in den savoyischen Bergen,
1931/32 in Sizilien. Sein Standquartier ist aber seit 1910
Genf. Auch wenn er den Genfer See vom Waadtlän-
dischen Ufer in Tannay und Mies malt, ist es nur „der
See‘; die „Bahnhof-Avenue“ führt zum Genfer Bahnhof;
Genfer Stadtausschnitte wechseln ab mit Bildern vom
Sale&ve und der Rhone. Um 1920 werden die Figuren
und die Umwelt ländlicher. Berger zieht aus der Stadt
ins Freie, zwei Stunden Rhone-abwärts, nach Aire-la-
Ville. Hier findet er seine Bauern, die mehr zu Ramuz
gehören als zu Gotthelf, den Blick über Wiesen und
Felder von einem Grün, das feiner und etwas schärfer
ist als die fetten Matten des schweizerischen Mittellandes,
und auf die Nachbardörfer, wie Peney und Satigny.
Wenn Berger aber auch seit nunmehr vierzig Jahren im
welschen Sprach- und Kulturbereich niedergelassen, so
weit Genfer geworden ist, daß sicher mehr Kunstfreunde
ihn unter dem französisch ausgesprochenen, und damit
auch in der Bedeutung — vom Berg-Mann zum stillen
Hirten — etwas gewandelten Namen kennen, so hat er
doch zuerst im alten Solothurn treue Bundesgenossen
gewonnen, den unvergessenen Oscar Miller und das
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