Im Rahmen der Veranstaltungen der schweizerischen Städte
zum 14. Internationalen Kunstgeschichtlichen Kongress hat
das Zürcher Kunsthaus die Darstellung der schweizeri-
schen Malerei in der Zeit von 1770/80 bis 1830/40 zuge-
teilt erhalten. Die Schweiz zählt in den Jahrzehnten um
die Jahrhundertwende eine Gruppe von Meistern, die
zum mindesten für ihre Zeit das Mittelmaß örtlicher
und gesellschaftlicher Befangenheit überschritten und
europäische Geltung errungen haben, und hinter diesen
steht eine zwar immer wieder etwas anders örtlich bestimm-
te, aber in ihrer Bodenständigkeit gesunde Tradition, in
welcher manche ehrlichen Talente sich die Hände reichen.
Lebhafter und ausgedehnter als auf dem künstlerischen
Gebiet war, namentlich im 18. Jahrhundert, im Nehmen
und im Geben der Anteil der Schweiz an der geistig-litera-
rischen Bewegung. Diese schuf erst die breitere Grundlage
für Anregung und Austausch auch in der bildenden Kunst.
Stärker als es für heute gilt, diente diese Malerei der Ver-
mittlung von allgemein verbindlichen Ideen, Begriffen, Ge-
danken. Die meisten Bilder der Zeit sind durch ihr literari-
sches Thema oder eine vor-gefaßt bestimmte, z. B. he-
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