Full text: Japanische Holzschnitt-Triptychen der Utagawa-Schule

Shigenobu Ichiyusei 
56 Söshü Enoshima Mairi; — gez. Ichiyüsai Shigenobu gwa Herausgeber: 
Wallfahrt nach Enoshima in der Provinz Söshü Muraichi 
Die Wallfahrt nach dem Benten-Tempel auf der Insel Enoshima gehört zu jeder Ver- 
gnügungsreise im östlichen Japan. Die Insel wird mit Vorteil nicht nur aus religiösen 
Gründen, sondern auch wegen ihrer landschaftlichen Schönheit besucht; nur ganz wenige 
Orte übertreffen das weitberühmte Enoshima noch an Volkstümlichkeit. 
Das Bild zeigt die durch historische Erinnerungen ausgezeichnete Shichiri-ga-Hama- 
Bucht und, durch das Meer von ihr getrennt, die Insel Enoshima, dazu den schneebedeckten 
Fujiyama. Im Vordergrund sitzt eine Reisende in einer Sänfte, deren Träger sich den 
Schweiß vom Haupte wischt. Ihre Freundin steht neben ihr, auf den Wanderstab gestützt. 
Zwei Mädchen sammeln Muscheln. Eine Frau, die sich fächelt und ein Mädchen, das ın 
einem Bächlein sich die Füße kühlt, lassen, wie der Sänftenträger, ebenfalls erkennen, 
daß der Tag heiß ist. (71) 
Shigenobu 
57 Hana-no-Tabi Onna Györetsu; — gez. Shigenobu gwa Herausgeber: 
Frauen-Prozession in einer Blütenlandschaft Isekane 
Das Bild zeigt den Zug einer Dame von hohem Rang auf der Landstraße, angesichts der 
majestätischen Pyramide des Fujiyama. Alle mitwandelnden Frauen sind im Festgewand. 
Die im Palankin reisende, vornehme Dame ist augenscheinlich die Gattin eines Daimyo, 
die in ihre Provinz zurückkehrt. Der Zug bewegt sich zwischen Kirschbäumen in voller 
Blüte vor der Bucht von Shimizu, mit der kieferbestandenen, weitberühmten Landzunge 
von Miho. (178) 
Sadatora, Gofuteı 
Schüler des Kunisada 
du Fuzoku Aki-no-Nanakusa; — gez. Gofütei Sadatora gwa Herausgeber: 
Gebräuche, Die sieben Herbstkräuter Yamatomoe 
Die Worte Haru-no-Nanakusa und Aki-no-Nanakusa bezeichnen die sieben Kräuter des 
Frühlings und des Herbstes, die für diese zwei Jahreszeiten im besondern auserkoren 
sind. Die ersteren dienen als Speise, die letzteren der Blumenfreude. Die sieben Herbst- 
blumen sind beim Volke von Nippon außerordentlich beliebt, so daß sie seit den ältesten 
Zeiten immer wieder in Dichtungen besungen und in Gemälden, wie jeder andern Art 
von Kunstwerken, dargestellt werden. 
Rechts im Bilde sitzt eine Frau aus dem Volk auf einer Bambusbank neben einer Tabak- 
schachtel. Sie bietet auf einem runden Fächer einer Dame eine Sake-Schale an und hält 
in der rechten Hand die Kürbisflasche, der sie das Getränk entnommen hat. Die Dame 
in der Mitte ist unschlüssig, ob sie die Schale ergreifen soll, da sie eben einige Herbst- 
blumen abgeschnitten hat und sie, wie in der rechten die Schere, in der linken Hand hält. 
Ihr Kimono ist besonders schön und farbenreich. Ein drittes Mädchen ist ganz in An- 
spruch genommen durch das Bestreben, eine Libelle auf einem Grashalm zu haschen, 
während eine Anzahl anderer Libellen sie umschweben. (93) 
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