138 Sumida-gawa-no-Sekkei; — gez. Kunisada aratame ni dai
Toyokuni gwa Herausgeber:
Schneebild vom Sumida-Fluß Yamakyü
Am verschneiten Sumida-Ufer, gegenüber der Insel Mukojima, kommen drei Frauen,
die eben einem Hausboot entstiegen sind, zu einem Landhaus, wohl um ein Schneefest
zu begehen. Die vorderste in einem tiefblauen Mantel, wischt sich, um das Haus zu be-
treten, die Füße ab. Die zweite, in einem violetten Kimono, schließt ihren Schirm, die
hinterste bringt ein Paket in einem violetten Seidentuch. (140)
139 Yuki-Keshiki Sumida-no-Nagame; — gez. Toyokuni gwa Herausgeber:
Schnee am Sumida-Fluß Sanoki
Seit undenklichen Zeiten hat nichts im Winter so sehr die japanischen Dichter und Maler
entflammt wie die verschneite Landschaft. Dafür zeugen eine große Zahl von Meister-
werken der Dichtkunst und der Malerei. Vor der Meiji-Restauration von 1868 wett-
eiferten die Reichen in der Anlage von geschmackvollen Landhäusern an beiden Ufern
des Sumida-Flusses, die als die bevorzugte Gegend für Schneelandschaftsschau in Yedo
(jetzt Tokyo) betrachtet wurden. Hierher begaben sich bei jedem Schneefall unzählige
Schaulustige aus allen Teilen der Stadt, ohne Unterschied von Arm und Reich.
Das Bild zeigt jenseits des Flusses Sumida die malerische Insel Mukojima, während links
über dem Ufer eine schwarzgekleidete Dame, wohl die Hausherrin, auf der Veranda einer
Villa steht, um eine schöne Frau zu begrüßen, die mit ihrer Zofe eben dem auf dem Fluß
liegenden Hausboot entstiegen ist. (2)
140 Yaki-Imo Ya; — gez. Toyokuni gwa Herausgeber:
Bataten-Braterin Yamaguchi
Das für das winterliche Japan, vor allem Yedo und seine Umgebung typische Bild zeigt
einen durch eine Bambuswand geschützten Verkaufsstand für gebackene Bataten, mit
zwei Körben voll rohen Früchten und einem irdenen Herd, in dem die Scheiter brennen.
Die Besitzerin unterhält das Feuer mit einem Bambus-Blasebalg. Trotzdem sie gegen die
Kälte ein Tuch um den Hals gelegt hat, sieht sie sehr verfroren aus. Sie erwartet zwei
winterlich verhüllte Käuferinnen, deren einer die Dienerin mit einem Stäbchen die Schnee-
knollen von den Sandalen stößt. Schauplatz ist anscheinend das stark bebaute und be-
völkerte Ufer des Sumida-Flusses. (79)
141 Niwaka Yüdachi; — gez. Köchörö Toyokuni gwa Herausgeber:
Ein Gewittersturm
Heutzutage werden derartige Themen nicht mehr mit dem Humor dargestellt wie das
vorliegende Bild. Die Frau im Moskitonetz hält sich die Ohren zu, um die Donnerschläge
nicht hören zu müssen. Das zweite Mädchen hat mit Feuerstein ein Papier angezündet,
die dritte schließt die Schiebewand, um den Blitz abzuhalten, wie er eben jetzt in den
Raum schlägt. Auf der Straße rennen die Leute. um nicht vom Wolkenbruch durchnäßt
zu werden. (143)
142 Niwaka Yüdachi; — gez. Ichiyösai Toyokuni gwa Herausgeber:
Ein Gewitterregen Hamadaya
Im obern Stockwerk eines Hauses schließt eine Frau die Fensterladen gegen den Regen
und den Schein der Blitze, eine andere zündet Weihrauch an, der den Blitz bannen soll,
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