Volltext: Japanische Holzschnitt-Triptychen der Utagawa-Schule

die dritte macht ein Moskitonetz zurecht, weil nach dem Volksglauben der Blitz es nicht 
durchschlagen kann. Draußen hat der Sturm einem Mann seinen Hut entrissen. Männer 
und Frauen beeilen sich, um nicht bis auf die Haut durchnäßt zu werden. (108) 
143 Mangetsu; — gez. Kunisada aratame ni dai me 
Toyokuni gwa Herausgeber: 
Vollmond Yamakyü 
Der blanke Vollmond und schöne Frauen können nie schlecht zusammen gehen. Deshalb 
sind so viele Farbholzschnitte über dieses Thema geschaffen worden und sind sie zu allen 
Zeiten bei allen Menschen so beliebt. 
Das Bild zeigt den malerisch angelegten Landschaftsgarten einer großen Besitzung. Er 
liegt im hellen Glanz des Vollmondes. Drei Frauen geben sich dem Genuß des Abends hin, 
darunter ein Mädchen, das einer älteren Dame das Rauchgerät überbringt. Auf einer Insel 
im See steht eine sogenannte Schneelandschaft - Steinlaterne, eine größere Steinlaterne 
auf dem Ufer links vor dem Wohnhaus. (117) 
144 Jisei Kachö Fügetsu; Hana; — gez. Ichiyösai Toyokuni gwa Herausgeber: 
Die ständigen Schönheiten der Natur, Blütezeit Nagai 
Das Wort O-Hana-mi oder Ehrenwertes Blumen-Schauen, genauer Kirschblütenschau, 
tönt für die Ohren des Volkes von Nippon süß wie Musik. Nach der Überlieferung hat es 
seinen Ursprung von einem Fest im kaiserlichen Garten Shinsen-in unter den blühenden 
Kirschbäumen im dritten Jahr des Konin (812), um in der Folge vom ganzen Volk über- 
nommen zu werden. 
Die drei Frauen, die im Bild unter den prächtig blühenden Kirschbäumen in einem 
weiten Landschaftsgarten sich ergehen, tragen alle die reiche Kleidung der Angehörigen 
der allerobersten Klasse. Die eine nimmt, mit der Sakeschale in der Hand, eine kleine 
Mahlzeit zu sich, die zweite ist daran, auf den Schrittsteinen ein Bächlein zu überqueren, 
wobei die dritte mit liebevollem Blick ihr zusieht. (44) 
145 Sumidagawa-no-Sakura; — gez. Ichiyösai Toyokuni gwa Herausgeber: 
Kirschblüten am Sumida-Fluß Bunseido 
Die’ prachtvollen Kirschblüten und der Sumida-Fluß sind zwei untrennbare Reize von 
Tokyo. So ist denn auch oft das Ufer des Flusses, auf welchem Hunderte von Vergnü- 
gungsbooten schwimmen; von Blütenbewunderern so dicht besetzt, daß man kaum eine 
Hand breit vor sich sieht. 
Das Bild zeigt drei junge Frauen, anscheinend Geishas, die sich an den reich blühenden 
Kirschbäumen des Sumida-Ufers erfreuen. (141) 
146 Nöryö no Mushi Kiki; - gez. Köchörö Toyokuni gwa Herausgeber: 
Spaziergang beim kühlen Abendwind und Grillengesang Ibasen 
Nichts wirkt so beruhigend als das freundliche Zirpen der Grillen am kühlen Abend. Es 
gibt eine Reihe von Insekten, die angenehme Töne von sich geben, darunter sind Suzumushi 
und Matsumushi, zwei Grillenarten, die bekanntesten. 
Drei anmutige Frauen lauschen den feinen Stimmen der im Garten zirpenden Insekten. 
Die eine hält ihren Fächer und einen Grillenkäfig, die vorderste erhebt die Hand, um den 
beiden andern etwas zu zeigen. Es sind drei zarte, reizende Figuren, ihre Kimonos nach 
Zeichnung und Farben von sorgfältigster Ausführung (33) 
2) 
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