Volltext: Japanische Holzschnitt-Triptychen der Utagawa-Schule

175 Satsuki; — gez. Ichiyösai Toyokuni gwa Herausgeber: 
Der fünfte Monat des Mondkalenders Izuichi 
Satsuki oder der fünfte Monat des Mondkalenders entspricht dem Juni des Sonnenjahres, 
ein Monat, den immer noch eine verschwenderische Blütenpracht auszeichnet, wenn 
auch der reichste Blumenmonat April ihm unmittelbar vorausgegangen ist. 
Das Bild zeigt einen Azaleengarten in voller Blüte, an welchem drei Frauen in anmutigen 
Sommerkimonos vorbeispazieren. (162) 
176 Jünikagetsu-no-Uchi, Satsuki. Ikebana-no-Kwai; — 
gez. Toyokuni gwa Herausgeber: 
Einer aus den Zwölf Monaten, der fünfte Monat nach dem —Yamatsuta 
Mondkalender, beim Blumen-Zusammenstellen 
Das Bild zeigt in einem Wohnraum drei außerordentlich schöne Kurtisanen der höchsten 
Klasse, wie sie den meisten Frauen von durchschnittlicher Bildung überlegen sind. Sie 
sind nicht nur sehr schön, sondern unterrichtet in jeder Tätigkeit, die eine Dame beherr- 
schen soll. In der Tokugawa-Zeit waren diese Kurtisanen Gefährtinnen von Daimyos und 
andern Würdenträgern und mußten entsprechend ausgebildet sein. 
Rechts schickt eine Sitzende sich an, eine gelbe Blume in eine flache, viereckige Bronze- 
vase zu legen. Die reizende Gestalt in der Mitte, in einem hellen, mit Blumenzeichnungen 
geschmückten Kimono, bringt Wasser. Das Mädchen links richtet Wasserlilien in einer 
schmalen Vase. An einem Kleidergestell hängen zwei ganz besonders schöne Kimonos. 
Auf verschiedenen Möbeln stehen kostbare Lack-Schatullen. (176) 
177 Gosseku-no-Uchi; Fumizuki; — gez. Kunisada aratame 
ni dai Toyokuni gwa Herausgeber: 
Einer der fünf Festtage, der Siebente Monat Sanoki 
Gosseku heißt „Die Fünf Festtage‘ und Fumizuki „Der Siebente Monat, nach dem 
Mondkalender‘“*, aber diese Namen werden heute nur noch von den Dichtern gebraucht. 
In alten Zeiten fand während des Fumizuki ein Buddhistisches Fest, gewöhnlich Ura- 
Bon-E oder Laternenfest genannt, statt, das auch jetzt noch in den bäuerlichen Landes- 
teilen verbreitet ist. An dem Tag wird von dem jungen Landvolk ein bäuerlicher Tanz 
Bon Odori aufgeführt. Ein Kennzeichen des Bon-Festes ist Kiriko-doro, die viereckige 
Bon-Laterne mit abgeschrägten Ecken. 
Das Bild zeigt den Tanz des Laternenfestes von einem halben Dutzend Mädchen in an- 
mutiger Tracht. Über ihnen hängen die Kiriko-doro und bieten einen sehr pittoresken 
Anblick. (183) 
178 Jünikagetsu-no-Uchi; Minashizuki. Doyoboshi; — Herausgeber: 
gez. Toyokuni gwa Yamatsuta 
Einer aus den Zwölf Monaten, Juni, das Sommerlüften 
Minashizuki ist Juni nach dem Mondkalender. Das Sommerlüften, eines der wichtigsten 
Geschäfte im japanischen Haushalt, findet ohne bestimmtes Datum im Juli oder August 
(des Sonnenjahres) in jeder Familie als gründliche Durchlüftung der Kleider und wert- 
vollen Geräte wie auch der Kakemono statt. 
Im Bild steht rechts eine schöne Frau mit einem Kind auf dem Rücken und weist auf einen 
neben vielen andern zum Lüften aufgehängten roten Kimono. In der Mitte fächelt sich 
eine ältere Frau Kühlung vor einem Teller mit frisch geschnittenen Melonenbissen. Neben 
ihr nimmt ein Mädchen den schönen Seidenkimono vom Bügel. (165) 
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