Herausgeber und den von ihm besoldeten Arbeitern. Die Künstler bekennen
ihren Anteil am Werk mit ihrem Namen und dem Zusatz ‚gwa‘‘ für
‚gezeichnet‘ oder ‚fude‘‘ für ‚gemalt‘, der Verleger fügt seine Marke
bei zur Bekundung seiner Verantwortlichkeit für das Aussehen des Druckes.
Im Jahre 1836 schreibt der berühmte Hokusai seinem Verleger Kobayashı,
er möchte dafür sorgen, daß man seinen Figuren keine Utagawa-Nasen
mache und die Augen so, wie er sie zeichne, also ohne unteres Augenlid.
Noch freier als unter dem Auge des noch lebenden Meisters verfahren die
Verleger bei Neudrucken nach dessen Tod oder posthumen Erstdrucken.
Im Jahre 1192 legte der Kaiser Go-Toba Tenno den militärischen Ober-
befehl in die Hand des mächtigen Minamoto Yoritomo und ernannte ıhn
zum Shogun. Dessen Residenz Kamakura wurde damit zum eigentlichen
Regierungssitz. Dem Kaiser blieben seine Würde, sein Hof und seine
Beamten ın Kyoto, doch nur der Schein der Macht. Der Shogun ist der
mächtigste der weitgehend selbständigen Feudalherren, die über ausge-
dehnten Landbesitz, Untertanen und eigene große Heere von Samurais
verfügen. Diese Ordnung hatte Bestand während nahezu 700 Jahren. Ihre
höchste Ausbildung erfuhr sie nach dem Regierungsantritt von Tokugawa
Jeyasu im Jahr 1603. Die Familie Tokugawa hielt in der Folge das Shogunat
bis nach der Mitte des 19. Jahrhunderts ununterbrochen inne, sie residierte
während dieser Zeit in Edo, oder Yedo, dem heutigen Tokyo. Das Regiment
stützte sich auf die mehr als 260 Daimyos, Lehensfürsten, die entweder
mit dem Shogun verwandt, durch ıhn belehnt, oder durch ihn unterworfen
waren. Die Vorherrschaft auf jedem Gebiet war beim militärischen Adel.
Die kriegerischen Gefolgsleute der Daimyos wurden als Samurai zu einem
Ritterstand erhoben mit scharf ausgebildeten Moralbegriffen, wie der
Forderung des absoluten Mutes, der Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit,
der völligen Selbstbeherrschung im Handeln und Dulden, der Großmut,
Elternliebe, Höflichkeit, über allem der Treue zum Herrn.
Wie um die Mitte des ersten Jahrtausends dem Buddhismus, so öffnete
sich Japan tausend Jahre später, als 1549 der Genosse von Ignatius Loyola,
Franz Xavier, als Missionar in Kagoshima erschien, dem Christentum.
Im Anfang des 17. Jahrhunderts bestanden in manchen Städten Kirchen
und katholische Gemeinden, die Zahl der Christen soll eine halbe bis
anderthalb Millionen betragen haben. Intoleranz der Proselyten und die
spanische Politik der Jesuiten führten zu einer Gegenbewegung mit völliger
Ausrottung des Christentums und Vertreibung aller Europäer. 1637 wurde
das Land für sie und auch für jedes europäische Buch geschlossen, einzig
die Holländer erhielten die Erlaubnis, im Hafen von Nagasaki Handel
zu treiben.
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