Volltext: Niklaus Manuel Deutsch

«Barbali», als welches ein dem Kloster bestimmtes Kind sich 
gegen seine Mutter und einige Geistliche schlagfertig und bibel- 
fest für christliche Freiheit und Würde der Frauen wehrt; 1528, 
nach dem Vollzug der eigentlichen Kirchentrennung in Bern, die 
«Krankheit der Messe», das «Testament der Messe» und die 
«Klagred der armen Götzen». 
Bei einer Volksbefragung durch den Rat im Jahre 1524 war 
Manuels Amt Nidau das einzige, das sich für Aufgabe der Sakra- 
mente, der Heiligenverehrung, des Fastens, des Klosterwesens 
aussprach. Aber 1526 bestimmte ein zweiter Volksentscheid die 
Teilnahme Berns an einem Reformationsgespräch in Baden, und 
Manuel spottete in «Ecks und Fabers Badenfahrt» über die päpst- 
lichen Anwälte Dr. Eck und Johann Faber, die aus Ingolstadt und 
und Konstanz hergereist waren, um die Schweizer zu überzeugen. 
Auf Ostern 1528, nachdem er im Januar im Berner Religions- 
gespräch als Herold geamtet und in einem gefährlichen Augen- 
blick als Laie den eifrigen Prädikanten mit Ernst und Ruhe zum 
Frieden geredet hatte, rief ihn die Vaterstadt aus dem stillen Er- 
lach in die Wirbel des Glaubenskampfes und der kirchlichen und 
politischen Umgestaltung, als Mitglied des Kleinen Rates, der 
Berner Staatsregierung. Im gleichen Jahr wurde er auch Mitglied 
des Chorgerichtes, das für die Wohlfahrt von Kirche und Sitte neu 
aufgestellt worden war, und Venner der Zunft zu Gerbern, - damit 
Anführer im Feld und Richter unter dem’ Großen und Kleinen Rat. 
Zwei Jahre waren ihm noch beschieden. Er nutzte sie in einer 
Hingabe an die Sache Berns, seines Glaubens und des eidgenös- 
sischen Friedens, die zeigt, daß er nun über sich als schwerste 
und höchste Verpflichtung nicht mehr die erkannte, ein Maler zu 
sein. 
Mehr als in den vorausgehenden Ausführungen enthalten ist, 
haben die Archive über den Maler Manuel einstweilen nicht her- 
gegeben. Einzelne von ihm signierte und andere, solchen gleich- 
wertige Zeichnungen dürfen als «früh» in die Jahre 1510 bis 1515 
verlegt werden. Sie zeigen.die schlanke und geschmeidige Hand- 
schrift und Art, die um die Wende des Jahrhunderts als‘ ober- 
I. 
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