Volltext: Niklaus Manuel Deutsch

rheinisch in den Städten Straßburg und Basel heimisch ist, und 
weisen schon auf die Bekanntschaft des Meisters mit dem Kriegs- 
handwerk und auf die Tätigkeit für eine Glasmalerwerkstätte. 
Einige vielleicht noch vor 1510 liegende Wappenscheiben werden 
Manuel zugeschrieben, und Beziehungen zu Hans Fries und Hans 
Funk in Bern, Anthony Glaser, Urs Graf und den Basler Illustra- 
toren als für seine künstlerische Entwicklung entscheidend an- 
genommen. Sein frühestes heute bekanntes Bild ist datiert 1515, 
die spätesten 1520. In dieser engen Spanne drängen sich zahl- 
reiche und sehr verschiedenartige Werke. Die Zürcher Ausstellung 
zeigt ihrer eine Anzahl nach ihrer künstlerischen Verwandtschaft 
geordnet. 
Die Dominikaner- oder Prediger-Mönche in Bern lassen im Jahr 
1495 durch einen Berner Nelkenmeister im Lettner ihrer Kloster- 
kirche den Stammbaum Christi, eine Verkündigung, Propheten- 
und Evangelistenbilder und Szenen aus dem Leben des Heiligen 
Dominikus malen; 1498 im sogenannten Sommerrefektorium 
eine große Galerie der Patrone und Väter ihres Ordens. 1504 
errichten in der Kirche die Meister Maler, Bildhauer, Goldschmiede, 
Glaser, Münzer und Seidensticker einen neuen Altar zu Ehren 
der drei Heiligen Anna, Lukas Evangelist und Bischof Loys- 
Eligius. Seit 1846 verwahrt das Berner Kunstmuseum aus ehe- 
Kat. Nr. maligem altbernischem Besitz den von Manuel signierten Altar- 
Be fin flügel mit dem Heiligen Lukas als Maler der Madonna, und der 
IV Geburt der Maria, d. h. der Wochenstube ihrer Mutter Anna; ein 
Kat. Nr. weiteres Annenbild von Manuel, die Begegnung mit Joachim an 
Mn der goldenen Pforte, und eine Darstellung des Heiligen Eligius am 
Werktisch eines Goldschmiedes neben dem Meister und einem 
Gesellen, heute in Winterthurer Privatbesitz, gelten als Innen- und 
Außenseiten einer zweiten Tafel, beide Tafeln als Flügel eines 
für den erwähnten Lux-Loyen-Annenaltar bestimmten Triptychons. 
Das Eligiusbild rechts, vom Altar, nicht vom Beschauer aus, 
und das Lukasbild links, müssen sich danach als die äußeren 
Schreinflächen zu einem Doppelbild zusammenschließen. Über- 
einstimmung besteht in der Gesamtanlage, mit dem doppelten 
Ausblick auf eine Landschaft, den breiten Fensterbrüstungen, 
dem obern Abschluß mit Laubgehäng und puttenbesetzten Kon- 
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