Volltext: Niklaus Manuel Deutsch

noch spätere Selbstbildnis an den Schluß des bisher bekannten 
Lebenswerkes des Malers, die Reihe der Zeichnungen setzt sich 
noch über 1520 fort. Wer Eleganz und Leichtigkeit der Linie, Dif- 
ferenziertheit der Töne hier vermißt, wird um so mehr die männliche 
Sicherheit und Reife, die ernste Schwere dieser Bilder empfinden. 
Kat. en Die Außenseite mit dem Klumpen der den Antonius zausenden 
Tafeııx Untiere ist derb, fast ohne Grundierung auf das Brett gemalt, 
dessen Struktur in engen Parallelfasern durch die Farbschicht zur 
Oberfläche dringt. Heftig bewegt wie das Getümmel der Dämonen 
schwingen auch die Gräser und das Geäst im Wind vor einer breit 
hingebürsteten, nach hinten in großen Stufen sich absetzenden 
Landschaft. Stille Würde liegt über der sorgfältiger durchgeführ- 
Kat.  E ten Innenseite. In andächtiger Versenkung, unberührt auch durch 
Tateı x das Erscheinen des geflügelten Boten mit dem großen Brot, sitzen 
die beiden Einsiedler einander gegenüber. Der dunklen Pyramide 
des Antonius in schwarzgrauer Kutte antworten der bordeauxrote, 
breit fallende Mantel des Paulus und der ungeheure goldene Teller 
seines Nimbus. Zu Füßen beider regen sich leuchtend weißgrüne 
breit- und schmalblättrige Pflanzen und eine rasche Quelle. Hinter 
Paulus schließt sich eine Stein- und Wurzelwildnis, in ihrer Mitte 
die Klause mit pilzbesetzter vermodernder Tür; hinter dem dunkeln 
Antonius die Kette der Berner Schneeberge, wie sie im sommer- 
lichen Berner Land blendend weiß-blau über Wiesen und Wald- 
hügeln am Himmel steht. 
Fünf Jahre nach der Antoniustafel erscheinen im Kunsthandel 
wieder zwei neue Bilder, beide im ansehnlichen Breitformat von 
1% zu 1 m mit zahlreichen großen Figuren, beide auf überaus 
dünnem, augenscheinlich von einer stärkeren Unterlage erst in 
neuer Zeit abgetrennten Brett, beide ohne Künstlersignatur und 
Jahrzahl. Das Zürcher Kunsthaus und die Gottfried Keller-Stiftung 
erwerben Ende 1935 gemeinsam eine Schlüsselverleihung Christi 
an Petrus im Kreise der Apostel, die Offentliche Kunstsammlung 
Kat. ze in Basel Anfang 1936 ein Gastmahl mit dem Heiligen Ludwig von 
Frankreich und dem Heiligen Thomas von Aquino., 
ÜH. 
JA
	        
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