hons Lebenswerk mit dem des Malers verknüpfen wird. Sie werden 
beide neben dem Text im Bild erscheinen: „Deux hommes ayant 
synthetise la societ&, l’un en philosophie, l’autre dans l’art, et tous 
deux du meme pays!“ Im Sommer 1863 wird an dem Werk gear- 
beitet, 12 Seiten sind geplant, dann 160, und wie es nach dem Tod 
von Proudhon herauskommt, zählt es 376. Courbet berichtet selbst: 
Nie in seinem Leben hat er so viel geschrieben, er ertrinkt in einem 
Ozean von Papier, ein Anblick zum Totlachen! Tag für Tag muß 
er dem Freund fünf bis zehn Seiten liefern über die Kunst der Zeit, 
die Kunst, wie er sie bisher geübt hat und wie er sie neu aufrichten 
wird; Proudhon verarbeitet diese Angaben in seinen Text, und so 
wird endlich eine maßgebende Darstellung der neuen Kunst zustande 
kommen. Auf die Länge hält Courbet es nicht aus, Proudhon ge- 
währt ihm Urlaub, er fährt ans Meer, nach Fouras bei Rochefort, zu 
nur kurzem Aufenthalt. In Trouville und Deauville wird er in einem 
einzigen Sommer achtzigmal baden und in Etretat als kühner 
Schwimmer sich bei den Fischern den Übernamen „Le phoque“ 
verdienen. 
Der Umgang mit Proudhon macht Courbet politisch verdächtig. 
Nach dem Staatsstreich wird er überwacht und weiß es. Der Schrift- 
steller und Freund Max Buchon flieht im Sommer 1852, bereits 
einmal verhaftet, aus Salins nach der Schweiz. Für Courbet setzt 
sich der Hauptmacher des Staatsstreiches und Erzimperialist Graf 
von Morny ein, der 1852 schon vor der Eröffnung des Salon die 
„Demoiselles de village“ von ihm gekauft hat; eine erste über- 
eilte Denunziation endigt mit der Maßregelung des Denunzianten. 
Dafür wird Courbet hinterbracht, daß bei der Vorbesichtigung 
des Salon von 1853 der Kaiser mit der Reitpeitsche nach seiner, 
nach dem Pariser Kanon zu dicken Baigneuse geschlagen habe. 
Das muß nicht bös gemeint gewesen sein, Courbet nimmt es aber 
sehr ernst. 
Im folgenden Jahr lädt M. de Nieuwerkerque ihn zum Mittagessen 
und macht als Generaldirektor der kaiserlichen Museen und kaiserlicher 
Intendant der schönen Künste ihm den Vorschlag, seine Opposition 
gegen die Regierung aufzugeben und im Hinblick auf einen kaiser- 
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