Veranstaltung der obersten Landesbehörde und unter
der ausschliesslichen Leitung von schweizerischen Künst-
lern. Er wiederholte sie bald darauf nachdrücklicher im
Rahmen eines grossen Programms zu einer staatlichen
schweizerischen Kunst- und Kulturpolitik. Im Mai 1890
fand die erste Nationale Kunstausstellung, der
der erste Schweizerische Salon, statt mit 400
Werken von 300 Künstlern. In der inzwischen eingesetz-
ten Eidgenössischen Kunstkommission, welche die Aus-
stellung vorbereitet hatte und durchführte, wirkten neben
zwei eidgenössischen Obersten, einem Architekten, einem
Bildhauer und drei andern Malern, die Maler Anker,
Bocion, Böcklin, Buchser. Die Turnusausstellung des glei-
chen Jahres ging auf 280 Werke zurück.
Mit Bocion, Koller, Stückelberg und andern Freunden
hatte Buchser am 28. Oktober 1865 die Gründung einer
schweizerischen Künstlergesellschaft als Gegengewicht
zum schweizerischen Kunstverein eingeleitet. Sie trat
am 1. Mai 1866 als Gesellschaft Schweizerischer Maler
und Bildhauer, später erweitert zur Gesellschaft
Schweizerischer Maler, Bildhauer und Archi-
tekten offiziell ins Leben. Auch sie eröffnete 19046 eine
Reihe bis zur Gegenwart fortgeführter Ausstellungen,
die neben Turnus und Salon den Anspruch schweize-
risch zu sein erheben dürfen, da die Gesellschaft die
grosse Mehrzahl der für das künstlerische Antlitz der
Schweiz massgebenden Persönlichkeiten aus den ver-
schiedenen Landesteilen in sich schliesst. Wenn die
Nationale Kunstausstellung mit zweijährigem Abstand
alle geraden Jahre belegte, so fügte sich die G.S.M.B.u. A.
mit ihren Ausstellungen in den ungeraden dazwischen,
bis die Kriegs- und Nachkriegszeit die regelmässige
Ordnung löste und seither nur darauf Bedacht genom-