ADOLF THOMANN.
Adolf Thomann ist 1874 in Zürich geboren. Schon
anfangs der neunziger Jahre finden wir ihn in Deutsch-
Jand. Nach zwei Lehrjahren bei Pötzelberger in Karls-
ruhe wird er Schüler von Zügel, arbeitet ein Jahr noch
in Karlsruhe und dann zwei Jahre in München in täg-
lichem Zusammensein mit diesem Meister. 1901—1905
lebt er in Dachau, wo er sich bei Hölzel das komposi-
tionelle Rüstzeug holt. Von 1905—1913 weilt er in
München. Unterbrochen wird dieser lange Aufenthalt
in Deutschland durch viele Studienreisen, die ihn nach
Paris, Rom, Syrien und immer wieder in die geliebten
Bergtäler der Schweiz (hauptsächlich Wallis und Frei-
burg) führen. Für seine Kunst besonders fruchtbar er-
weist sich ein Sommeraufenthalt auf der Insel Texel an
der Zuidersee. 1913 kehrt Thomann nach Zürich zurück.
Doch stets bis auf den heutigen Tag stellt er seine
Staffelei vor die verschiedensten Landschaften hin. Er
malt in Nordfrankreich, in der Camargue, in Marokko,
Dalmatien; wir treffen ihn im Tessin, Wallis, Toggen-
burg, am Bodensee; bald weilt er auf den höchsten
Alpen, bald am Meer.
Während mancher bedeutende Maler, der aus der
Schule Zügels hervorging, sich von diesem starken Vor-
bild nicht mehr lösen konnte, geht Adolf Thomann auf
jeder Stufe seiner Entwicklung eigene Wege. Und seine
Eigenart wird verstanden und gewürdigt. Die Aner-
kennung setzt früh ein. Seine Bilder gehören bald zu
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