hat er nie so recht gehabt.“ Man tadelte dann an seinen 
Arbeiten, sie seien immer mehr nur koloriert als gemalt 
gewesen, hätten der Tonschönheit, des harmonischen 
Kolorits und dergleichen schöner Dinge mehr entbehrt. 
Gegen dieses Vorurteil war leider nicht viel auszurichten, 
es war einfach da, und die „Kunstverständigen“ lächelten, 
wenn man es zu widerlegen versuchte, und meinten etwa: 
„Ach, du bist selber einer, der nicht gerade viel von der 
‚Peinture‘ versteht, sonst würdest du den Freund nicht so 
energisch verteidigen.“ 
Nun, zugegeben, es gab allerdings während seines Zür- 
cher Aufenthaltes eine kurze Zeitspanne seines Schaffens, 
wo dieser Vorwurf begreiflicher gewesen wäre; es war 
damals, als Würtenberger mit Hodler in nähere Beziehung 
trat und unter dessen Einfluss seine Palette stark auf- 
lichtete und etwas heftig, wie es seinem lebendigen 
Naturell entsprach, in eine neue Sache hineinsprang, 
seinen Bildern eine stärkere dekorative Note verlieh und 
seiner Malerei eine etwas harte Oberfläche gab. Doch es 
war eine Zeit, wo noch viele mit ihm dem Einfluss des 
grossen Hodler verfielen. — Wie still ist es doch jetzt 
unter den Jungen um ihn geworden! 
Allein Würtenberger war eine zu starke Persönlichkeit, 
um sich zu verlieren und hat sehr bald diese Beeinflussung 
zu überwinden und seine Eigenart zu wahren vermocht; 
er kannte zu gut die Grenzen seiner Begabung. Er hat 
später selber diese Epoche seines Schaffens als eine nicht 
besonders glückliche bezeichnet, obwohl sie seine Form- 
gestaltung bereichert hat. Fast wie ein Verhängnis scheint 
es aber, dass diese Epoche einer blossen Übergangszeit 
von seinen Bekrittlern zum Masstab seiner Malweise ge- 
macht wurde und man ihn darauf hartnäckig und ganz 
unberechtigt festzulegen versuchte. 
IQ
	        
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