die Eltern so stark in Anspruch, dass sie den kleinen Jean-
Baptiste-Camille nach seiner Geburt am 17. Juli 179% für die
vier ersten Jahre zu einer Amme auf das Land geben
mussten. Wie in Paris dann für ihn die Schulzeit kam,
wurde er wenige hundert Meter vom Elternhaus einer Pen-
sion anvertraut. Von 1807 bis 1812 brachten sie ihn für einige
Jahre Lateinschule in Rouen bei Freunden unter, die sie
in dieser Stadt besassen, von 1812 bis 1814 wieder näher
bei Paris, in einer Pension in Poissy. Während der wenig
erfolgreichen Lehrzeit in zwei Pariser Tuchhandlungen ver-
tiefte sich der Drang zum Zeichnen und Malen. Aber erst
1822 gab ihn der Vater aus dem Zwang zum Kaufmannsberuf
frei mit der Erlaubnis Maler zu werden und einem Jahrgeld,
das bisher einer eben verstorbenen jüngern Schwester zuge-
kommen war. „Ich glaubte, es schlügen Flammen aus meinem
Hut“, erklärte er später, als er darauf hinwies, was dies damals
für ihn bedeutete. Nun konnte er sich ein Atelier einrichten
und wurde Schüler des begabten Landschafters Achille
Michallon, der eben aus Italien zurückgekehrt war, aber schon
nach wenigen Monaten starb; dann des kühlen Victor Bertin.
Doch arbeitet er hauptsächlich im Freien; in Ville d’Avray,
vor den Toren von Paris, wo der Vater ein Landhaus besitzt
und dem Sohn ein Stübchen von zweieinhalb auf drei Meter
einräumt, das er sein Leben lang inne haben wird; in Bois-
Guillaume nahe Rouen auf Besuch bei seinen dortigen Pflege-
eltern aus der Schulzeit; auf Ausflügen an den Strand von
Le Havre und Dieppe; im Winter skizziert er in den Strassen
von Paris, im Louvre und im Theater.
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