Full text: Corot - 1796 - 1875

Nach dem Heiratsvertrag bringt der Gemahl 1500 Livres 
in Kleidern, Wäsche, Möbeln, erworbenem und erspartem 
Geld, dazu die Ausstattung eines Perrückengeschäftes im Wert 
von 600 Livres; die junge Frau 10000 Livres in Schuld- 
forderungen zu Versailles und Besitzungen im schweizeri- 
schen Kanton Freiburg. Das historisch-biographische Lexikon 
der Schweiz kennt das Geschlecht der Oberson, ursprünglich 
Auberson, als alte Familie im Kanton Freiburg, die schon 
1404 in Est&venens, in der Folge aber auch in elf anderen 
freiburgischen Gemeinden und 1560, 1586 und 1660 mit Ein- 
bürgerungen in der Stadt Freiburg erscheint. Bei der Inven- 
taraufnahme nach dem Tod von Louis-Jacques Corot am 28. 
November 1847 erklärt die Witwe, dass das Perrückenmacher- 
inventar seit ihrer Verheiratung wertlos geworden und nicht 
mehr vorhanden sei, und dass sie die von ihr in die Ehe ge- 
brachten Besitzungen in der Schweiz nicht kennt, sie weder ver- 
kauft noch je aus ihnen irgendwelche Einkünfte bezogen hat. 
Der einzige Anspruch, den der junge Corot an das Land 
seiner Mutter etwa gestellt haben könnte, scheint sich in einer 
schönen Bleistiftzeichnung der Stadt Freiburg von 1842 zu 
erschöpfen; der burgundischen Heimat fühlt er sich näher 
verbunden und schenkt noch 1858 der dem Dorf seiner Väter 
zunächst gelegenen Stadt Semur ein Bild. 
Der Katalog von Robaut beginnt die Reihe „Schweiz“ 
mit einer Ansicht von Lausanne, die im Oktober 1825 auf 
dem Weg nach Italien entstanden sein muss. Andere Bilder 
und Zeichnungen vom Genfersee, Berner Oberland, Genf und 
Umgebung, Landschaften und Figuren, etwas über 50 Num- 
mern, setzt er in die Jahre 1840/60. In Paris und Italien be- 
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