Nach dem Heiratsvertrag bringt der Gemahl 1500 Livres
in Kleidern, Wäsche, Möbeln, erworbenem und erspartem
Geld, dazu die Ausstattung eines Perrückengeschäftes im Wert
von 600 Livres; die junge Frau 10000 Livres in Schuld-
forderungen zu Versailles und Besitzungen im schweizeri-
schen Kanton Freiburg. Das historisch-biographische Lexikon
der Schweiz kennt das Geschlecht der Oberson, ursprünglich
Auberson, als alte Familie im Kanton Freiburg, die schon
1404 in Est&venens, in der Folge aber auch in elf anderen
freiburgischen Gemeinden und 1560, 1586 und 1660 mit Ein-
bürgerungen in der Stadt Freiburg erscheint. Bei der Inven-
taraufnahme nach dem Tod von Louis-Jacques Corot am 28.
November 1847 erklärt die Witwe, dass das Perrückenmacher-
inventar seit ihrer Verheiratung wertlos geworden und nicht
mehr vorhanden sei, und dass sie die von ihr in die Ehe ge-
brachten Besitzungen in der Schweiz nicht kennt, sie weder ver-
kauft noch je aus ihnen irgendwelche Einkünfte bezogen hat.
Der einzige Anspruch, den der junge Corot an das Land
seiner Mutter etwa gestellt haben könnte, scheint sich in einer
schönen Bleistiftzeichnung der Stadt Freiburg von 1842 zu
erschöpfen; der burgundischen Heimat fühlt er sich näher
verbunden und schenkt noch 1858 der dem Dorf seiner Väter
zunächst gelegenen Stadt Semur ein Bild.
Der Katalog von Robaut beginnt die Reihe „Schweiz“
mit einer Ansicht von Lausanne, die im Oktober 1825 auf
dem Weg nach Italien entstanden sein muss. Andere Bilder
und Zeichnungen vom Genfersee, Berner Oberland, Genf und
Umgebung, Landschaften und Figuren, etwas über 50 Num-
mern, setzt er in die Jahre 1840/60. In Paris und Italien be-
4