persönliche Wirkung als Verkünder der Lehre von Corot an
der Genfer Kunstschule. Die Genfer und manche anderen
westschweizerischen Maler von der Jahrhundertwende, wie
Pignolat, Badel, Leon Gaud, Francis Furet, Auguste Baud-
Bovy, Virchaux, Rehfous bis zu Hermanjat sind als Schüler
von Menn Schüler von Corot. Und neben diesen allen: Hodler,
der noch in späten Jahren, als er für seinen Teil sich längst
einer andern Form zugewandt hatte, vom Platze Menns aus
sich nun vor seinen Schülern dankbar zu den „certitudes“
bekannte, die Menn ihm seinerzeit gegeben hatte, und der
für Corot die Worte gefunden hat: „...Le plus grand peintre
du siecle, le plus genial par tout ce qu'il a apporte& — nous
vivons de lui — Pas de vision plus simple, plus synthetique...“
So hat, wenn die freiburgischen Besitzungen der Mutter
sich vor den Jahren spurlos verflüchtigten, der Sohn sich in
der Schweiz neu eine viel grössere Provinz erworben.
VII
„Si nous avons €t@ reellement touches, la sincerit& de
notre Emotion passera chez les autres.“ Dieses oft zitierte
Wort von Corot über die Voraussetzung und Wirkung des
Kunstwerkes gilt auch für das Bild, das Robaut und Moreau-
Nelaton aus ihrer besonderen persönlichen und zeitlichen Nähe
zum Meister von ihm aufgestellt haben. Sie zwingen uns durch
die Aufrichtigkeit ihrer Ergriffenheit in ihren Bann. Wir ver-
mögen Corot kaum anders zu sehen als wie sie ihn zeigen,
auch wenn wir empfinden, dass unsere Bewegtheit bei unserer
allein schon zeitlich andern Stellung zum Mensch und Werk
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