Volltext: Gedächtnisausstellung Otto Meyer

Otto Meyer ist als Bernburger am 20. Februar 1885 
in Bern geboren. Einen Teil seiner frühen Jugend ver- 
lebte er bei einem Orgelbauer als Pflegevater. Acht- 
jährig wurde er Zögling des Berner Waisenhauses. Die 
Waisenhausstiftung gestattete ihm den Eintritt in eine 
Berufslehre, zuerst bei einem Steindrucker in Bern, dann 
in Zürich, in der lithographischen Werkstätte Graf in 
der Schützengasse. In den Kursen der Zürcher Kunst- 
gewerbeschule unter den Professoren Albert Freytag und 
Josef Regl schloss er Freundschaft mit den jungen Zürcher 
Schulgenossen Paul Bodmer, Hermann Huber, Reinhold 
Kündig, zu gleicher Zeit lernte er Heinrich Bräm kennen. 
1906 und Anfang 1907 besuchte er zur weitern Ausbil- 
dung die Klasse von Peter Halm an der Münchener Aka- 
demie und versenkte auf der Wanderschaft in Strassburg 
sich in Konrad Witz, in Paris in Lionardo und Cezanne. 
Von Ende 1907 bis 1912 studierte er an der Akademie 
in Stuttgart. Dahin war 1906 Adolf Hölzel neu berufen 
worden, ein Lehrer und Sucher, der inmitten der ganz 
anders gerichteten Anschauungen der Zeit das Schwer- 
gewicht des Bildes in der „dynamischen Wechselwirkung 
der Farben innerhalb der als etwas Absolutes genom- 
menen Bildfläche“ sah, und von Zeichnungen als von 
„Formeln zu Kunstwerken“ sprach. Studiengenossen von 
Otto Meyer und Freunde waren hier der Toggenburger 
Hans Brühlmann, der Basler A. H. Pellegrini und die bei- 
den Deutschen Willy Baumeister und Oskar Schlemmer. 
Die ältere Freundschaft mit Hermann Huber führte ihn 
1912 nach der Schweiz zurück. Anfänglich als Gast von 
Huber und für kürzere Zeit in einem grössern Kreis 
mit Baumeister und Schlemmer aus Deutschland, Paul 
Bodmer, Eugen Zeller, Oskar Lüthy aus Zürich zusammen, 
später allein, arbeitete er bis 1928 in Amden. Nur im 
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