KARL ITSCHNER, Altersgenosse von Amiet, ist 1868 in
Stäfa am Zürichsee geboren. Früh schon, 1895—1896,
in Paris, vertrat er von 1900—1910 in München neben
Persönlichkeiten wie Ernst Kreidolf eine schweizerische
Kunst, die sich in andern Gründen zu tief verwurzelt
fühlte, als dass sie der sonst übermächtig andrängenden
französischen Malerei sich ausgeliefert hätte. An den
Zürcher Ausstellungen beteiligte er sich seit 1897, hei-
mischer schien er zeitweise beinahe im Münchener Glas-
palast. Unimpressionistisch wie das Aussehen der stark
zeichnerisch zusammengefassten Bilder und ihr mal-
technischer Aufbau ist seine Arbeitsweise. Gewöhnlich
vergehen, wie er erklärt, zehn, zwanzig Jahre, vom
ersten Entschluss bis zur Fertigstellung; ein Bild von 1895
hat ihn im Lauf der Zeit wiederholt während Monaten
beschäftigt, vor 1934 wird er es aber kaum aus der Hand
geben. Die meisten seiner bekannteren Figurenbilder
stammen in der Anlage aus der Münchener Zeit vor
1910, wurden aber 1910—1924 in der Schweiz ausgeführt.
Das Studienmaterial zu den Landschaften hat er seit 1905
gesammelt, mit der Verarbeitung zu Bildern aber erst
viel später begonnen. Die gegenwärtige Ausstellung im
Zürcher Kunsthaus enthält namentlich solche, bisher
unbekannte Werke.
JAKOB MEHIER, seit der frühen Jugend mit Zürich ver-
wachsen, stammte aus dem schaffhausischen Wilchingen,
geb. 1859. Als Dekorationsmaler machte er sich in Mün-
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