geren der voraufgehenden Generation, vor allem den
fast gleichzeitigen norwegischen Impressionisten Thv.
Erichsen und Wold Torne. Den Durchbruch der Farbe
in den norwegischen Landschaften Erichsens um das Jahr
1900 empfinden die Jüngeren als eine Neuschöpfung,
bindend für alle spätere norwegische Malerei. Aber der
Zusammenhang reicht noch weiter. Hinter Erichsen und
Torne erkennt man Erik Werenskiold, Munthe,
Harriet Backer, und hinter diesen ragen die Natura-
listen der 80er Jahre mit Chr. Krohg auf. Und wir spüren,
wie Farbe, Stimmung, Landschaft, Volk und Wirklichkeit
in grösserer und weiterer Ferne rückwärts in Herter-
vigs und Cappelens Mystik sich spiegeln, in Dahls
und Fearnleys heroischer Landschaft, in der Sehnsucht
der Romantik und dem Traum des Rokoko. Die Raum-
bezüge vertiefen sich weiter, denn hinter all dem ruht
die ganze Zeit hindurch die Volkskunst wie ein Quell,
mit ihrem Farbensinn, ihrer schmückenden Spielkraft, die
lebendigen und frischen Wurzeln in der mittelalterlichen
Kunst, wie man sie in den strengen Kompositionen der
Antemensalen findet, und wie sie in dem Halblicht der
Stabkirchen glüht.
Die hier ausstellenden Maler bilden keine gemeinsame,
keine Sondergruppe. Jeder hat seine eigene Art, seine
eigenen Voraussetzungen, jeder ist höchst verschieden
vom andern. Aber sie sind Kinder derselben Zeit mit ge-
meinsamen Erlebnissen. Sie haben von einander gelernt,
haben zusammen gearbeitet und die jüngeren waren
zum Teil Schüler der älteren. Das, was sie vielleicht am
stärksten zusammenbindet, ist gegenseitige Freundschaft,
unbedingte Hochschätzung. Die Verbundenheit, die zwi-
schen mehreren unter ihnen von Jugend auf bestand, hat
sich später nie gelöst, selbst wenn Richtung und Vor-
ausssetzungen der einzelnen sich von anderen entfernt
haben. Sie haben zusammengehalten in Norwegen wie
in der Fremde, und stets versucht, die Verbindungen zwi-
schen der Heimat und draussen mit Wärme und vorur-
teilslosem Verständnis zu knüpfen.
Henrik Sörensen und Jean Heiberg haben zusam-
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