stellung von Hans Asper, 1921 die allgemein orientierende Aus-
stellung schweizerischer und oberdeutscher Gemälde und Skulp-
turen von 1430—1530, durch welche die vorbereitende Kleinarbeit
der wissenschaftlichen Forschung auf einem künstlerisch sehr
anregenden Gebiet in breitem Umfang für eine bisher wenig unter-
richtete und deshalb teilnahmslose Öffentlichkeit fruchtbar wurde.
Und auf dem Boden dieser umfassenden Ausstellung konnte 1929
eine wieder schärfer abgrenzende und tiefer eindringende zürche-
rische Spezialausstellung über das Werk der Zürcher Nelken-
meister unternommen werden.
Der bessere Überblick über die Bestände und die einmal geweckte
Anteilnahme riefen dem Wunsch nach Einbeziehung der neu er-
schlossenen Gebiete auch in den Bereich der Sammlung. Die
Vereinigung Zürcher Kunstfreunde erwarb zunächst einige an Ort
und Stelle wenig geschätzte oder ins Ausland versprengte schwei-
zerische Tafeln des 15. Jahrhunderts, die Zürcher Zentralbibliothek
stellte zwei sehr willkommene Aspersche Bildnisse zur Verfügung.
Im Anschluß an die Schenkung zum Andenken an den in Turin
verstorbenen Herrn August Abegg folgte von seinen Angehörigen
eine Reihe von Zuwendungen als Schenkungen oder als Leih-
gaben: die beiden Teile des Berner Weihnachtsbildes, das hollän-
dische Triptychon von 1500, das Stifterinnenbildnis von Lukas Cra-
nach, die beiden Innenseiten des großen Michaelsaltars des Zür-
cher Nelkenmeisters, bis zu den vier Bayerischen Tafeln aus der
Mitte des 15. Jahrhunderts. Die Stadt Zürich und die Gottfried
Keller-Stiftung erwarben je eine Außenseite des Michaelsaltars,
die Zürcher Kunstgesellschaft selber die beiden lichten Täfelchen
vom Bodensee, und zuletzt einen Altarflügel von Hans Fries. Sie
hatte inzwischen auch die Bildnisse von Hans Asper, so weit es
ratsam und möglich war, von entstellenden Übermalungen be-
freien und neu rahmen lassen, so daß auch sie dem Kunsthaus
gewissermaßen neu geschenkt wurden.
Damit schien die Zeit gekommen, um diese Werke verschiedener
Art und Herkunft in einer geschlossenen Abteilung zu vereinigen
und sie den Organen des Kunsthauses, seinen besondern Gön-
nern und Freunden und dem Zürcher Volk geordnet vor Augen
zu führen.
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