hingekauert, hebt den Arm und schaut erstaunt auf die
beiden Menschen, die es wagen, an ihr Schicksal zu den-
ken. Eine Gestalt in der Mitte pflückt eine Frucht. Zwei
Katzen bei einem Kinde. Eine Ziege. Das Idol, seine Arme
geheimnisvoll und rhythmisch erhebend, scheint nach dem
Jenseits zu deuten. Eine hockende Gestalt scheint dem
Idol zuzuhören. Eine Alte endlich, dem Tode nahe, scheint
hinzunehmen, sich zu ergeben, dem was sie erwartet, und
schließt die Legende ab. Ein seltsamer weißer Vogel zu
ihren Füßen, der in der einen Kralle eine Eidechse gefaßt
hält, stellt die Vergeblichkeit leerer Worte dar. Alles
trägt sich zu am Ufer eines Baches unter Bäumen. Im
Hintergrund das Meer, dann die Berge der Nachbarinsel.
Trotz den Übergängen im Ton ist die Landschaft durch-
gehend von einem Ende zum andern blau und veronese-
grün für den Anblick, davon heben sich alle nackten Ge
stalten in ungebrochenem Orange ab.“
In dem Briefe von Anfang 1898 an Charles Morice nennt
Gauguin auch, nicht ganz genau, die Länge der Leinwand,
4 Meter 50, und glaubt, daß die Legende „Woher kom-
men wir? Was sind wir? Wohin gehen wir ?“
durch das Bild erklärt werde. Drei Jahre später, als das
Bild in Paris keinen Käufer und wenig entgegenkommende
Kritik gefunden hatte, gibt er seinem Freunde in der
Heimat doch eine Art von Kommentar. „Wohin gehen
wir? Eine Alte dem Tode nah, ein sonderbarer stumpf-
sinniger Vogel macht den Schluß. — Was sind wir? All-
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