Volltext: Ausstellung Pierre Bonnard, Edouard Vuillard

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die Farbe liegt. Bonnard setzt sie auch in einer Reihe von Stil 
leben in diesen Jahren so leicht und überlegen auf die Leinwand, 
daß sie zu Bildern werden, die so gesund und einfach wirken, 
als ob sie aus sich selbst entstanden wären. 
Im großen Saal gleitet die Ausstellung nun aber ohne 
Zwischenglieder zu Werken, die von der südländischen Lichtflut 
aufgelockert sind ; Eine Gartenterrasse in Grasse mit fast zur 
Schärfe gesteigertem Grün, die Schlagschatten rotviolett durch 
leuchtet, blau, violett, blaugrün überhauchte Hügelzüge und 
Wolken, die Körper von drei spielenden Katzen und eine 
menschliche Gestalt vom Licht fast aufgezehrt,- eine reiche wand= 
bildartige Komposition «Paysage de Banlieue», die zwar der 
Stadt Paris huldigt, aber in südlich aufgehellten Tönen strahlt,- 
und zwei Meerbilder von der Côte d'Azur. Im ersten dringt 
die Sonne ins Wasser ein und färbt es leuchtend blau, sie wirft 
lichtblaue Schatten vom Mast und einer sitzenden blauweiß ge 
kleideten Figur auf das gelbweiße Segel, übergießt die zwei im 
Vordergrund gelagerten Gestalten mit grünem und braunem 
Gold und säumt die hellgrüne Küste mit phosphoreszierenden 
Rändern wie ein Land der Verheißung, Das zweite, ähnliche 
Bild ist in der Farbe noch einige Grade tiefer, und einige Grade 
ernster, und größer. Das Meer erscheint dick tintenblau mit 
leuchtendblauen Wellenkämmen gegen die weißen Matrosen^ 
kleider von Steuermann und Segelführer, einen tief braunroten 
Passagier und eine wieder weiße Dame,- zum leuchtend braun 
roten Bord und Mast stehen die Verdeckplanken grünlichweiß, 
ein Liegestuhl und das Beiboot bläulichweiß und rosa, das 
Kajütendach bunt wie ein orientalischer Teppich, mit hell blau= 
grüner Umsäumung und rotgoldener Fläche, Über dem blau 
dunkeln Wasser und lilaweißen Segel leuchtet ein Waldhügel, 
näher und höher als im ersten Bild, im gleichen gluthellen 
blaugrün unter dem schweren rötlich und grünlich blauen Himmel, 
Zu diesem Wasser und diesem Himmel gehört das Stil 
leben der «Cruche provençale», eines der jüngsten Bilder der 
Ausstellung, es ist von gleicher mürber Dichte wie die Meer^ 
bildet oder der späte große Akt, Ein Goldregen fällt auf das
	        
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