Handwerks: eine Verspottung Christi in Rembrandtschem
Hell-Licht, eine unter der Sonne flimmernde Baumland-
schaft mıt hohem Himmel; ein gelehrter Greis als fest ge-
bautes nur etwas kühles Brustbild; die Erscheinung Christi
ım Glanz von Sonne, Luft und Wasser; die zottigen Leib-
ärzte des Königs Darius, Rembrandt und Rabelais gleich
verbunden; die Vision der leuchtenden Kathedrale, himmel-
hoch über der tausendköpfigen bunt wimmelnden und mili-
tärısch gereihten Menge; eine aufrecht meditierende große
Magdalena; ein höllischer Aufzug in frechen Strichen scharf
geritzt; darauf tief und malerisch in kalter Nadel sammet-
weich gearbeitet das Bildnis seines ersten Freundes und
Käufers, Jetzt erst folgen feine Nadelspiele vor der Natur,
kleine Landschaften vom freien Feld, von Strand und Hafen.
Ausschnitte aus städtischen Gassen, Dächergewirr, und ein-
zeine Gebäude; auch kleine fantastische Kritzeleien und
große Phantasien mit Ungestalten aus Angstträumen; Kari-
katuren voll Bitternis und kalten Hasses. Mit dem Gefühl
verzerrt sich auch die Handschrift, sie bleibt voll und er-
findungsreich, wo die Radierung große als Bild geschaffene
oder gedachte Kompositionen überträgt. In andern nur
hohnvollen und anklagenden Blättern wird auch sie rauh
und grell, sie schmeichelt nicht mehr.
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