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Man kann aber die Natur mit dem Prügel verjagen,
sie ist doch immer wieder da. In allen abstrakten Kunst
werken finden sich, wenn nicht direkt greifbare Erden
reste, so doch mehr oder weniger offen die Umrisse
oder schliesslich noch der Geruch der dinglichen Welt.
In den Klebebildern entmaterialisieren sich die Zeitungs
abschnitte und andere Rohstoffe nur für Augenblicke
völlig zu Farbe und Form. Ozenfant malt zartgetönte
Schatten der Dinge. Sieht er mit den Griechen im
Schatten die Seele? Und die Farben der Puristen, die
aus einem Lehrbuch der Optik, ihre Formen, die aus
geometrischen Tabellen entnommen scheinen, haben alle
für uns ihren gefühlsmässigen Klang durch die Rück
beziehung auf Dinge und Erlebnisse in der organischen
Welt, mit denen wir sie halb bewusst oder völlig un
bewusst verbinden.
Arp verwandelt die organischen Formen in unerhört
komprimierte Zeichen. Aber auch die Hieroglyphen
behalten neben ihrem neuen Wesen als Schriftbilder den
anfänglichen Sinn als plastische Symbole für Dinge, die
ursprünglich, und jeden Tag wieder neu, durch das Auge
als einfache Körper in uns eingehen. Brücken werden
abgebrochen und nebenan neue gebaut. Sehr viele, viel
leicht die Mehrzahl der abstrakten, d. h. ihre Gebilde
aus der Erscheinungswelt ableitenden, statt einfach über
nehmenden Künstler, geben ihren Werken als Inhalt
gerade die Spannung zwischen der im Menschen unaus
löschlich verwurzelten Vorstellung der gegenständlichen
Welt, der täglichen Umwelt, und den neuen Er
findungen, die sie aus ihr herausdestillieren. Sie lösen
sich aus der Reihe, leben aber nur im Blick nach dem
Lande, aus dem sie kommen, und äussern sich als richtige
Romantiker in Pathos oder Ironie.