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Buchser sieht diese Schwarzen, in ihrer Mischung aus
rundlicher Drolligkeit und fremdartiger Sentimentalität,
als die gezähmten Haustiere und kleinen Leute, zu denen
sie in den Generationen der Sklaverei in Amerika ge-
worden sind. Es genügt, Gestalten, wie die bisher als
marokkanisch hingenommene „Negerin im Grünen“,
Nr. 51, den „Gefangenen“, Nr. 50, oder das „Neger-
mädchen im Bach“, Nr. 53, neben wirklich marokkanische
Figuren wie Nr. 20 und 21 zu stellen, um zu erkennen,
dass nicht nur wegen der verschiedenen Entstehungszeit
hier ein Abgrund klafft. Anderseits ist gerade um die
zwei schönen Afrikanerinnen das Chronologische noch
nicht geklärt. Die beiden Bilder sind, gewiss mit einem
Jahr 12 . . oder 13 . . der Hedschra, von Buchser
demonstrativ in arabischer Schrift datiert. Wenn ein
Orientalist die Zahlen übertragen wollte, so wäre auch
die Entstehungszeit für die zu den beiden dunkeln
Mädchen gehörende „Versuchung des Koranlesers“ in
der Sammlung des Kunsthauses gesichert. In Nordafrika
war Buchser 1858, 1859/60 und 1880.
Eine lange Reihe von künstlerischen Belegen für
eine andere Etappe des amerikanischen Aufenthalts
bringen die wertvollen Reisestudien 137—146 und die
Zeichnungen 203—216. Aehnlich begleiten Studien wie
Nr. 150 und 151 die bisher an verschiedene Stellen ver
wiesenen Strandbilder Nr. öl—68, des aus dem vierten
englischen Aufenthalt von 1875/76 hervorgegangenen
N ordseezyklus.
Aus Zürcher Privatbesitz stammt der italienische
Musikant mit der Jahrzahl 1879. Er gestattet, dem bis
her als „Kesselflicker“ taxierten Burschen von Nr. 156
als Studie zu dem Bilde eine Standeserhöhung zu ge
währen und ihn mit 1878/79 ebenfalls auf Italien fest
zulegen. Das Tamburin des Jünglings erscheint gleich
wieder im bisher undatierten „Weg nach Civitella“?
die Kleidung des Mädchens in dem 1879 frisch aus
Italien gebrachten „Kuss“, in der „Banditenbraut“, dem
„Mädchen im Wald“ und der bisher als korfiotisch
katalogisierten „Frau am Brunnen“, Nr. 157, schliesslich
in dem deutlich 1882 datierten, bisher „albanesischen“
„Schweinehirt mit Hirtin“, Nr. 83. Dieses Bild, wie die im