Full text: Schweizerische Städtebau-Ausstellung Zürich 1928

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Schaft für Arbeiterwohnungen und der Basler Bauverein haben 
die Anregung aufgenommen und das Einfamilienhaus versucht, 
so billig als möglich herzustellen, für die grosse Masse brauchbar 
zu machen. Eine ganze Anzahl von Industriefirmen ist dem Vor 
gehen gefolgt, und so ist das kleine Einfamilienhaus denn auch 
schliesslich vom Unternehmertum aufgenommen und gepflegt 
worden. 
Sozusagen Allgemeingültigkeit hat das Einfamilienreihenhaus 
für den Mittelstand erlangt. Die sauberen zweigeschossigen Häu 
ser, drei Achsen breit, mit ihren grünen Vorgärtchen, bilden ganze 
Strassenfluchten. Diese Bauten sind durchwegs von der Speku 
lation errichtet worden, in der Regel reihenweise; im Gegensatz 
zu dem beim Miethaus fast unvermeidlichen Lückenbau. 
Von besonderem Interesse ist die Tatsache, dass das Reihenhaus 
in den eigentlichenVillenvierteln Fuss fassen konnte. Im wesent 
lichen nur ein etwas reichlich entwickeltes Mittelstands-Ein 
familienhaus, ist auch dieses Haus bis zum Typus gediehen und 
bestimmt den Charakter ganzer Strassenzüge. 
Es ist selbstverständlich, dass sich auf dem engen Territorium 
des Kantons Baselstadt das Einfamilienhaus nicht zur allein 
herrschenden Bauform entwickeln konnte. Besonders nach 1870 
haben die deutschen Vorbilder stärker Schule gemacht; das Miet 
haus hat sich eingebürgert und hat, wenigstens was die Kleinst- 
wohnungen anbelangt, das Einfamilienhaus in den Schatten 
gestellt. 
Im Kampf mit dem grossen Miethaus hat sich als besonderer 
Typus das dreigeschossige Dreifamilienhaus behaupten können, 
zwei, respektiv drei Achsen breit. In Gundoldingen und im He- 
genheimerviertel trifft man ganze Strassenzeilen dieser Bauten 
an. Bei diesen schon festeingewachsenen Gewohnheiten fiel es in 
der Nachkriegszeit verhältnismässig leicht, die nun von der 
Stadt subventionierten Kleinstwohnungen grösstenteils als Ein 
familienreihenhäuser durchzuführen. 
Wie anderswo traten nun neben das Unternehmertum die Ge 
meinnützigen Bau- und Wohngenossenschaften und die Kom 
mune selbst. Es entstanden ganze Einfamilienhausquartiere, das 
bekannteste, ausserhalb der Kantonsgrenzen, das vom Verband
	        
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