Volltext: Schweizerische Städtebau-Ausstellung Zürich 1928

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wenige verkauft worden. Interessant ist, dass es in Winterthur 
von jeher sehr schwer gehalten hat, Käufer für Wohnhäuser mit 
mehr als 3 Wohnungen zu finden. Als gut verkäuflich haben sich 
hingegen das Einfamilienhaus mit 4 bis 5 Zimmern als Doppel 
oder Reihenhaus, ferner das Zwei- und Dreifamilienhaus frei 
stehend und als Doppelhaus, bewährt. Diese Haustypen bilden 
denn auch das Gros der gesamten Wohnbebauung und sind in 
den letzten Jahren durch Genossenschaften und Handwerker 
konsortien in immer wieder neuen Variationen und interessan 
ten Gruppierungen angewandt worden. Auf gemeinnützig-ge 
nossenschaftlicher Grundlage sind in Winterthur bisher zirka 
1000 Wohnungen erstellt worden, wovon aber der Grossteil in 
Privatbesitz übergegangen ist. Der kommunale Wohnungshau 
geht bis auf die 70er Jahre zurück. 1918 errichtete die Stadt mit 
Hilfe des Kantons 60 Wohnbaracken als Notwohnungen, die 
heute noch gut erhalten sind und deren Insassen kaum mehr an 
einen Wohnungswechsel denken. Die im Jahre 1919 erstellt^ 
städtische Wohnkolonie im Vogelsang ist durch Einzel verkauf 
der 60 Einfamilienhäuser inzwischen liquidiert worden. Anstatt 
ihre Mittel in eigenen Wohnhäusern zu investieren und sich mit 
deren Verwaltung zu belasten, sucht die Stadt nun vielmehr Ein 
fluss und Mitsprache zur Erzielung eines planmässigen, ratio 
nellen Wohnungsbaues zu gewinnen durch das Mittel einer sehr 
aktiven Bodenpolitik. 
Die nach dem zürcherischen Baugesetz vom Jahre 1893 vom 
Baulinienabstand abhängige maximale Bauhöhe ist im Wohn 
gebiet sehr selten voll ausgenützt worden und in den 1909 er 
lassenen «Vorschriften für die Bebauung der äussern Quartiere» 
ist die zulässige Geschosszahl denn auch nach der Art einer 
Zonenbauordnung für das ebene Aussengebiet auf 4, und für das 
Hügelgelände auf 3 reduziert worden. 
Der grosse Zug, der in der Art der Behandlung der Bahnhoffrage 
in den 1850er Jahren und im Bebauungsplan für das Neuwiesen 
quartier vom Jahre 1861 zum Ausdruck kam, ist aus den spä 
tem Planungen mehr und mehr entschwunden. Waren die Bau 
blöcke im Neuwiesenquartier sowohl in wirtschaftlicher, wie in 
bautechnischer Hinsicht mustergültig geformt (Rechteck von
	        
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