elfter Stunde auf das grösste Hindernis: auf die privaten
Grundstückgrenzen. Es setzen nun die Behelfsmittel ein: Ar
rondierung durch Umlegungen und Abtausch; wo solche gegen
seitige Verständigung nicht möglich ist, muss der langwierige
Weg der Expropriation beschritten werden. Und wenn dann
alles durchgefochten ist, wenn der Bebauungsplan genehmigt,
die Neueinteilung der Privatparzellen durchgeführt und alle
Ansprüche befriedigt sind, so ist das Resultat auch in den besten
Fällen der Lückenbau, ein sprunghaftes, unregelmässiges Vor
rücken der Bebauung, ohne System, ohne Zusammenhang, un
wirtschaftlich und planlos-und darum auch unerfreulich bis
zur äussersten Hässlichkeit.
Jedes Bauvorhaben beginnt und endet mit der einzelnen Par
zelle. Wo grössere Bauvorhaben, zusammenhängende Kolonien,
durchgeführt werden sollen, ist man auf bereits arrondierte Ge
biete angewiesen und so fallen denn notwendigerweise die gros
sen Besitzungen der vorrückenden Bebauung zuerst zum Opfer,
ob ihre Lage, ihr Umriss, ihr ideeller Wert noch so sehr einer
Umwandlung in ein städtisches Quartier widersprechen. Es war
nicht immer so, wie schon im vorstehenden Artikel ausge
führt worden ist.
Die systematischen Anlagen der Altstädte von Zürich und Win
terthur, von Bern, von Murten und von Thun; von Klein-Basel,
von Solothurn, Biel und ungezählter anderer Städte, namentlich
aber die gleichmässige und systematische Parzellierung in den
genannten Orten sprechen eine zu deutliche Sprache: es war da
mals der Grundbesitz in einer Hand, in öffentlicher Hand; die
Zuteilung an die Neu-Bürger erfolgte planmässig, Strassen- und
quartierweise. Mit der allmähligen Einführung des Privateigen
tums an Grund und Boden, auch für unüberbaute Grundstücke,
schwand die Möglichkeit einer derart systematischen Bebauung.
Dabei sind wir heute mehr denn je darauf angewiesen, die Neu
quartiere zusammenhängend und logisch zu entwickeln; die
städtischen Leitungsnetze, der viel anspruchsvollere Strassen-
bau und sein Unterhalt, Beleuchtung und Reinigung der Stras
sen, die Anlage von Strassenbahnen müssten uns dazu zwingen.
Die zusammenhängende Ueberbauung grosser Güter, der Zu