Volltext: Schweizerische Städtebau-Ausstellung Zürich 1928

ungsplan für Karlsruhe sind auf Grund der Bevölkerungsziffern 
pro Einwohner 3 m 2 Spielfläche und 7 m 2 Spiel- und Sport 
platzfläche ausgeschieden. Grössere Spiel- und Sportanlagen 
lassen sich mit Bildungsinstituten zusammenfassen. In England 
und Amerika bilden sie direkt einen Bestandteil solcher Anlagen. 
Wenn auch zum Beispiel in Zürich pro Einwohner nahezu 3 m 2 
Spielfläche vorhanden sind, so mangelt doch den Hoch- und 
Mittelschülern die Gelegenheit für Spiel und Sport in der Nähe 
der Schule und für die Musse im Grünen. Es ist in dieser Hin 
sicht noch allgemein viel nachzuholen. 
Einen besondern Abschnitt der Freiflächen bilden die Fried 
höfe. Die Schwierigkeit ihrer Gestaltung beruht auf der be 
friedigenden Einordnung des Massengrabes, und darauf, dass 
die Bevölkerung dieser einfachsten Grabform zustimmt. Wie 
beim Stadtbau im Strassenraum die Wirkung des einzelnen Hau 
ses untergeht, untergehen soll, wenn es nicht ein Gebäude beson 
derer Gattung ist, so sollen die einzelnen Gräber im grossen 
Grabfeld zu einer Harmonie verschmelzen. Es sei hiebei nur 
an das Beispiel von Herrnhut erinnert. Eine geschickte Anlage 
der Privat-Gräber verhilft zu einer wohltuenden Abwechslung 
in der Gesamtgruppierung, aber wirkt in hervorragendem Masse 
eine wohlüberlegte Gründurchsetzung. Der öffentliche Schmuck 
in Plastik, Malerei u. s. w. und stark in Erscheinung tretende 
Einzelgräber müssen zur Steigerung der Wirkung im ganzen 
dienen. Bei Neuanlagen kann mit einer Friedhoffläche von 6 bis 
7 m 2 pro Grab gerechnet werden. 
Während des Weltkrieges hat die Not der Verpflegung die Be 
arbeitung der Scholle in weitesten Kreisen gefördert. Die Fa 
miliengärten bilden heute einen in ethischer Hinsicht höchst 
Schätzungswerten Bestandteil der Grün- und Freiflächen. Ihrer 
dauernden Einordnung in den Bebauungsplan ist Sorge zu tra 
gen, unter zweckmässiger Einteilung der Gartenstellen, befriedi 
gender Gestaltung der Häuschen und Anlage von Spielplätzen. 
In Zürich kommen auf einen Einwohner mehr als 3 m 2 Fami 
liengartenland. Das Verständnis der Erhaltung der Ertragsfrei 
flächen in der Nähe der Städte und im Umkreise der Vororte 
hat erfreulicherweise zugenommen. Diese Freiflächen können
	        
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