Full text: Neue Deutsche Malerei

Die künstlerische Situation im nördlichen Nachbarland 
der Schweiz ist heute nicht leicht übersehbar. Wenn auf 
das Werk der Friedensgenerationen mit Thoma, Haider, 
Trübner, Liebermann, Slevogt, Corinth der Expressionis- 
mus der Vorkriegszeit folgte und zur eigentlichen Kunst 
der Kriegszeit wurde, und nach ihm, neben dem bürger- 
lichen Zwischenspiel der „Neuen Sachlichkeit‘“, im staat- 
lichen Bauhaus zu Weimar ganz anders gerichtete Kräfte 
die künstlerische Form aus einem neuen Inhalt bildeten, 
so ist seit 1930 in Deutschland neben den übrigen Wand- 
lungen auch eine grundsätzliche Änderung in der Stellung- 
nahme zur bildenden Kunst und ihren Erscheinungen ein- 
getreten. Nicht wenige vor kurzem in weiten Kreisen 
anerkannte Künstler finden für ihr Werk und ihre Be- 
strebungen keinen Widerhall mehr und haben die bis- 
herigen deutschen Kunstzentren, zum Teil auch Deutsch- 
land selbst verlassen, ohne dass einstweilen deutlich 
würde, ob andere schöpferische Persönlichkeiten ihren 
Platz ausfüllen. Nach mündlichen Berichten und nach Mel- 
dungen einer neuen Zeitschrift wie der „Kunst der 
Nation‘ scheint an massgebenden Stellen eine Wiederan- 
Ci
	        
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